Zum Gedenken
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Dies ist ein Ort zum Gedenken unserer verstorbenen Mitglieder. Die Einträge erfolgen in rückwärts chronologischer Reihenfolge.
26.01.22: Nachruf auf Manfred Breutigam
Zur Erinnerung an
Manfred Breutigam (02.08.1931 - 28.11.2021)
Unser Schachfreund Manfred Breutigam wurde im Jahre 1931 in Elmshorn in Schleswig-Holstein geboren. Im Jahre 1949 erlangte er in Pinneberg den Realschulabschluss.
Er machte eine Lehre zum Lederwarenkaufmann. die er erfolgreich abschloss.Danach arbeitete er in den Jahren 1954 und 1955 bei einer Lederwarenfirma in Oldenburg.
In den Jahren von 1955 - 1961 arbeitete er als Reisender bei einer Lederwarenfirma in Kiel.
1962 machte er sich in Bremen selbständig und betrieb eine Lederwarengroßhandlung.
1972 wurde zusätzlich das Lederwarenfachgeschäft "Leder Breutigam" in der Pappelstr. 54 in Bremen eröffnet.
Die Selbständigkeit gab er im Jahre 1999 auf.
Er erlernte das Schachspiel Ende der 40-iger Jahre und wurde Mitglied beim
Schachklub Elmshorn. Aufgrund seines berufsbedingten Umzuges nach Oldenburg wurde er "nebenbei" 1954 Oldenburger Stadtmeister, Nach seiner Rückkehr nach Schleswig-Holstein nahm er 1961 am Meisterturnier von Schleswig-Holstein in Kiel teil. Dort spielte auch Großmeister Fritz Sämisch mit. Manfred belegte am Ende einen guten 4. Platz.
Seine Kieler Zeit verlief schachlich recht erfolgreich. Die noch vorhandenen Urkunden weisen viele vordere Plätze bei Meisterschaften und Offenen Turnieren aus.
Am 01.03.1962 wurde er Mitglied der Bremer Schachgesellschaft und trug sich gleich als Pokalsieger in die Annalen des Vereins ein. Den Pokalsieg wiederholte er in den Jahren 1970/71, 1973/74, 1980/81, 2006/07- Selbstverständlich verstärkte er sofort die 1. Mannschaft des Vereins und gehörte auch als Mannschaftsführer zum Team als dieses in der Ära des Vorsitzenden Franz Stabenow in die damalige höchste Spielklasse, die Oberliga Nord, aufstieg.
In dieser Zeit wurde die BSG auch Mannschaftsmeister des Bezirkes Weser-Ems gegen Bremen Ost (u.a. mit Ditt, Petersson, Korn, Lange, Waltemathe) und durfte somit im November 1965 an der Vorrunde zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft teilnehmen. Den Stamm der Mannschaft bildeten Heemsoth, Kasüschke, Dr. Segebrecht (Rechtsanwalt aus Wilhelmshaven), Dr. Taube, H.E. Heißenbüttel, Ulrich Krause (später Bremen-Nord) und Manfred Breutigam. Gegen die starke Gegnerschaft (Düsseldorfer SG, Kieler Schachgesellschaft (u.a. mit Sämisch und Amir Sawadkuhi) und Palamedes Hamburg war man dann allerdings chancenlos.
In den Jahren 1966/67 und 1980/1997 war Manfred dann Vorsitzender der Bremer Schachgesellschaft von 1877. Wie kein anderer bildete er das Gesicht des Vereins. Auch beim Landesschachbund war er ein geschätzter Ratgeber.
Als der 1. Mannschaft des Vereins 2001 der Aufstieg in die 2. Bundesliga und
2003 sogar in die 1. Bundesliga gelang, managte er gemeinsam mit dem Mäzen Alexander Belilowski die mit zahlreichen Großmeistern verstärkte Mannschaft. In der 1. Bundesliga gelang sogar ein 6. Platz. Leider waren danach die Zielsetzungen von Verein und Mäzen nicht unter einen
Hut zu bringen und man musste den Rückzug aus der 1. Liga antreten.
Fortan widmete sich Manfred der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen und gab regelmäßig Schachunterricht an Schulen. Dieses Engagement setzte er bis zuletzt fort. Auch nahm er bis zuletzt an Mannschaftskämpfen teil.
Manfred Breutigam stand mit ganzem Herzen jederzeit für die Bremer Schachgesellschaft und das Schachspiel ein. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Ruth, die 3 Jahre vor ihm am 06.11.2018 starb. Zeitweise war die Adresse Pappelstr. 54 Anlaufpunkt für alle, die Kontakt zur Bremer Schachgesellschaft suchten. Unvergessen ist in den 90iger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Straßenfest in der Pappelstraße, bei dem Straßenschach mit großem Brett gespielt werden konnte und auch Sparringspartien am Tisch möglich waren.
Noch im Altersheim hat Manfred eine Schachgruppe für die Senioren organisiert.
Neben dem Schach hatte Manfred auch andere Talente. So spielte er auch Akkordeon, manche Zeitgenossen berichten auch von Zaubertricks und Umgang mit der Wünschelrute.
Auch in der Bremer Kommunalpolitik hat er mitgemischt.
Er hat die Bremer Schachgesellschaft auch im Verein Bürgerhaus Weserterrassen e.V. vertreten und konnte dort aufgrund seiner Erfahrungen als Kaufmann manchen wertvollen Hinweis geben.
3 Wochen vor seinem Tod erlitt er einen Unfall, von dessen Folgen er sich auf Grund seine Alters nicht mehr erholte.
Manfred Breutigam zählt zu den größten Persönlichkeiten, die die Bremer Schachgesellschaft zu ihren Mitgliedern zählen durfte. Er hinterlässt 2 Söhne, die sich auch als starke Schachspieler einen Namen gemacht haben, Ronald, geb. 1960 und den Internationalen Meister Martin Breutigam, geb. 1965 sowie drei Enkelkinder und ein Urenkel.
Bremen im Januar 2022
Klaus Rust-Lux
1. Vorsitzender der Bremer Schachgesellschaft von 1877
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05.05.19: Nachruf Dirk Suling (1949-2019)
13.03.19: Nachruf Helmut Heißenbüttel (1926-2019)
Hotbottle
Am 7. Februar ist Helmut Heißenbüttel im Alter von 92 Jahren gestorben. Als ich vor nunmehr 57 Jahren in die BSG eintrat, war er schon lange dabei. Wir haben unzählige Wettkämpfe zusammen erlebt, oft als Gegner in den Clubturnieren, noch viel öfter Seite an Seite in den Mannschaftskämpfen unserer zweiten, später ersten Mannschaft. Er war ein verlässlicher Mitspieler, immer dabei, und gewissenhaft in der Theoriearbeit, die damals ja noch nicht am Computer stattfand, sondern mit Büchern und Holzfiguren. Und er war ein unverdrossener Fahrer, der gern die halbe Mannschaft im VW-Käfer zu den Auswärtsspielen karrte.
Anfang der 80er Jahre gab es eine Reihe von Wettkämpfen zwischen Auswahlmannschaften des Landessportbundes Bremen und des Verbandes von Dudley (Engl.). Es begegneten sich dabei die verschiedensten Sportarten, von den trinkfesten Rugby-Spielern bis zu den Schächern. Helmut Heißenbüttel war regelmäßig dabei und bekam dabei in bierseliger Stimmung den Spitznamen Hotbottle verpasst, der ihm noch lange Jahre anhaftete.
In fortgeschrittenem Alter zog er sich vom Wettkampfschach zurück. Aber er hielt sich weiter mit Laufen und Schwimmen und gesunder Ernährung fit, was ihm schließlich ein gesegnetes Alter bescherte. Und dann ereilte ihn morgens am Frühstückstisch ein plötzlicher Tod; das Blättchen seiner Uhr war gefallen.
Tschüs, Hotbottle!
E. Scotland
Wie sich dieser Anwesenheitsliste bei der JHV 1967 entnehmen lässt.
Besonders motiviert zeigte sich Heißenbüttel bei Simultanwettbewerben. Anbei seine Gewinnpartie gegen den dänischen Weltklassespieler Bent Larsen bei dessen Simultan 1967 zum 90jährigen Geburtstag der BSG; aus Kellers Chronik, Teil 2, 1967
Neben zahllosen erfolgreichen Mannschaftseinsätzen war Heißenbüttel auch ein starker Einzelspieler. Seine erfolgreichste Saison war wohl 1974/75: dort gewann er nicht nur das vereinsinterne Pokalturnier, sondern mit der 1. Mannschaft auch die Meisterschaft der Weser-Ems-Liga, die auf dem Foto abgebebildet ist.
AC
Hermann Heemsoth (1909-2006)
Links
Dr. Herbert Taube (1904-1980)
26.27.4.1980 Aus Heemsoths Schachecke In[...]
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Dr. Antze zum Gedenken Heemsoth Schachec[...]
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Karl Weyh gest. 14.10.1986
Friedrich Behrens gest. 07.12.1989
Norbert Chromik