Aktuelles
23.6.17: Schnelles Springeropfer beim schnellen Schach
Am Montag standen die ersten vier Runden des sommerlichen Schnellschachturniers an. Thema des Turniers war das Cochrane-Gambit in der russsischen Eröffnung. Es ensteht nach den Zügen 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3. Se5: d6 4.Sf7:. Das Springeropfer ist seriöser, als es auf dem ersten Blick aussehen mag; so hat z. B. Topalov damit gegen Kramnik 1999 in Linares remis gespielt. Interessante Hintergrundinfos zur Eröffnung finden sich hier und eine Partiesammlung hier.
Wie schon bei den vergangenen Thema-Schnellschachturnieren gibt es übrigens auch bei dieser Eröffungswahl einen Bezug zur Bremer Schachgesellschaft: 4. Sf7: war eine der Lieblingseröffnungen des jugendlichen Carl Carls, wie wir aus seinen Tagebüchern wissen, die sich in unserem Schacharchiv befinden.
Hier geht's zu den Ergebnissen und der aktuellen Tabelle.
AC
03.06. Die BSG wünscht frohe Pfingsten!
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27.4.2017: (Verbandsliga Nord): SF Leherheide – Bremer SG 2 4:4
Der vergangene Kampf gegen die SF Leherheide war nichts für schwache Nerven. Erst gegen 16:15 Uhr konnte Hugh nach hartem Kampf mit seinem Remis das 4:4 Unentschieden sichern. Im Vorfeld wäre ein solches Ergebnis sicherlich zufriedenstellend gewesen, allerdings trat Leherheide nur mit 6 Spielern an. Wir führten also von Beginn an mit 2:0. Da ist ein Unentschieden eher nur das Minimalziel. Mikhail und Jago hatten leider keine Gegner und konnten nur kiebitzen. An den restlichen sechs Brettern war das Heimteam nominell leicht favorisiert.
Hier die Einzelergebnisse:
4 |
: |
4 |
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1 |
(2118) |
- |
: |
+ |
(2083) |
1 |
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2 |
(2068) |
1 |
: |
0 |
(2107) |
2 |
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3 |
(2101) |
½ |
: |
½ |
(1964) |
4 |
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4 |
(1925) |
0 |
: |
1 |
(1947) |
5 |
||
5 |
(1971) |
½ |
: |
½ |
(1892) |
6 |
||
6 |
(1901) |
- |
: |
+ |
(1968) |
7 |
||
7 |
(1951) |
1 |
: |
0 |
(1931) |
8 |
||
8 |
(1815) |
1 |
: |
0 |
(1848) |
10 |
Am Anfang entwickelten sich die Partien alle recht ausgeglichen. Erste dunkle Wolken zogen dann bei Axel Buhrdorf auf, der bei jeweils nur Turm und Springer beiderseits unter Druck geriet.
Dirks Partie verlief recht geruhsam: die eine oder andere bessere Möglichkeit kam nicht aufs Brett, aber beiderseits wurden auch keine gröberen Fehler gemacht. Erst mit seinem Remisgebot hätte Pienski durch einen anderen Zug ernsthaftere Fragen stellen können (für die es aber auch eine Antwort gegeben hätte).
Etwa zeitgleich musste sich Axel Buhrdorf geschlagen geben. Eine etwas überraschende Mattdrohung kostete den Springer. Zwischenstand nun 2,5 zu 1,5 für uns. Remisgebote unsererseits wurden an allen Brettern von Leherheide abgelehnt, sie waren in Kampfstimmung.
Mittlerweile hatte sich die Partie von Hugh und Andreas gut entwickelt. Peter stand solide, wenn auch etwas passiv.
Komische Dinge geschahen dann an Brett 2. Axel Jürgenlimke hatte noch Dame und Turm, wie auch sein Gegner, der äußerst waghalsig auf Sieg (oder Verlust) spielend den Bauernschutz vor dem König vorzog und denselben gleich hinterher. Axel war schon etwas irritiert, kein Matt gefunden zu haben. Dann ließ Ratjen auch noch ein Turm stehen (bzw. dachte wohl danach Dauerschach zu haben). Dem war nicht so und Axel gewann den Turm für einen weißen (Frei)bauern auf d6 und einige Problem mit potentiellen Freibauern auf a- und b-Linie.
Parallel konnte Andreas seinen Gegner mit Aussicht auf einen Qualitätsgewinn locken, für die Andreas dann aber vier Bauern erhielt. Diesen Vorteil ließ er sich nicht mehr nehmen und gewann sicher. Also 3,5 zu 1,5 für uns. Aber nun begann das Drama.
Hugh verließ den Pfad der Turmendspiel-Tugenden und ließ unnötig viel Gegenspiel zu, bzw. unterließ eigene aussichtsreich erscheinende Aktivitäten.
Trotz Mehrturm war die Stellung bei Axel sehr kompliziert und irgendwie glitt die Partie ihm dann aus den Händen. Es gab einige Wege zum Gewinn oder sicherem Remis, aber leider auch genug Möglichkeiten noch zu verlieren. Am Ende musste sich nach Damentausch (Hauptproblem) Axels Turm zwei verbundenen Freibauern geschlagen geben. Schade! Axel war so „verwundert" über den Ausgang, dass er glatt seinen „jahrzehntealten“ BSG-Kaffeebecher stehen ließ (Dirk hat ihn mitgenommen).
Nach einem taktischen Überseher war Peters schon schwierige Stellung nicht mehr zu halten und er landete in einem verlorenen Läuferendspiel.
Damit stand es nun 3,5 zu 3,5.
Hughs Turmendspiel hatte sich gar nicht gut für uns entwickelt und unsere Einschätzungen schwankten zwischen klar verloren und vielleicht noch Remis für uns. Es ging um fast jeden Zug. Am Ende blieb nur ein gegnerischer Freibauer auf der a-Linie übrig, und es gelang Hugh seinen König von h6 kommend noch rechtzeitig nach c3 zu bringen. Die knappe gegnerische Bedenkzeit war auch hilfreich. Puuh, doch noch ein 4:4 …
Damit haben wir den Klassenerhalt fast sichergestellt. Aus der Landesliga Nord können nach Dirks Analyse nur Lüneburg oder Stade zu uns absteigen. Es gibt also maximal zwei Absteiger. Aber 2 MP und 4,5 BP Vorsprung sind noch keine absolut sichere Bank. Aber natürlich ist gegen Brelohe ein Sieg gut möglich (und hoffentlich keine hohe Niederlage). Nur leider haben wir uns diese Saison gerade gegen die „Kleinen“ erschreckend schwer getan. Schau’n wir mal.
Im Anhang der aktuelle Rundenbericht.
DS/AC
24.4.2017: B-Klasse: BSG 5 hat den Klassenerhalt vor Augen
In der 8. Runde stand der Vergleich mit dem SF Leherheide 3 auf dem Spielplan. Wir reisten voller Zuversicht in die Seestadt Bremerhaven und wollten einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.
Olaf Peine, Andreas Göhler und Mannschaftsführer Harald Weinitschke ließen nichts anbrennen und siegten verdient. Christoph Beckmann und Matthias Proske holten jeweils eine Punkteteilung; Axel Reeh, Andreas Salm und Matthias Rast mussten ihren Spielpartnern zum Sieg gratulieren.
Der Mannschaftskampf SF Leherheide 3 – Bremer SG 5 ging unter dem Strich leistungsgerecht 4:4 aus. Es ist für uns ein wertvoller Mannschaftspunkt, denn ein Blick auf die Tabelle verrät, dass uns am letzten Spieltag gegen SG LHW 3 bereits ein Brettpunkt reicht, um den Klassenerhalt sicherzustellen. Man sollte zwar nie den Tag vor dem Abend loben, aber das sollte machbar sein.
MR
22.4.2017: Afrikanische Eröffnung
Nach Magnus, Pawnsacrifice und Das Talent des Genesis Potini läuft in diesen Tagen ein weiterer Schachfilm in den Kinos an: The Queen of Katwe beruht auf der wahren Lebensgeschichte der ugandischen Schachspielerin Phiona Mutesi und basiert auf der gleichnamigen Biografie des amerikanischen Autors Tim Crothers (dt: Das Schachmädchen – Der erstaunliche Weg der Phiona Mutesi).
Mutesi wächst auf in Katwe, einem Slum in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Als sie drei Jahre alt ist, stirbt ihr Vater an Aids; auch verliert sie bald darauf ihre ältere Schwester. Ihre Mutter kann die Familie nur mit Mühe über die Runden bringen. Mit neun trifft sie den Geistlichen Robert Katende, der Slumkinder mit einer warmen Mahlzeit versorgt und vielen von ihnen das Schachspielen beibringt. Phinoa legt ein unerwartetes Talent und daraufhin eine erstaunliche Schachkarriere an den Tag...
Der Trailer findet sich hier und hier eine Kritik des swr.
AC
21.04.17: OBEM 2017
Am vergangenen Sonnabend endete die Offene Bremer Einzelmeisterschaft 2017, über die bereits auf der Homepage des Landesschachbundes mehrfach berichtet wurde. Aus Sicht der Bremer Schachgesellschaft ist noch Folgendes nachzureichen:
Wieder einmal stellte die Bremer SG das mit Abstand größte Spielerkontingent. 18 BSGler nahmen an der wohl wichtigsten Bremer Meisterschaft teil, ein schöner Beweis sowohl für die Spielfreudigkeit unserer Mitglieder als auch für deren Wertschätzung des Turniers.
Darüberhinaus gibt es auch einige Erfolge zu vermelden: so gewann Klaas Holtermann den Ratingpreis in der Gruppe 1600-1699. Gratulation!
Thorsten Benecke spielte ein bärenstarkes Turnier. Er ließ gleich zahlreiche ELO & DWZ-stärkere Gegner hinter sich und erspielte sich als 32. der Setzrangliste den phänomenalen 4. Platz. Chapeau!
Und schließlich kämpfte Peter Issing, Bremer Meister 2009, erneut lange Zeit um den Titel mit. Er nahm als erster den bis dato unbefleckten Tobias Kügel in der 6. Runde einen halben Punkt ab und gestaltete damit das Turnier wieder offen. Leider konnte er das hohe Anfangstempo nicht bis zum Schluss durchhalten, errang aber mit 7 Punkten (und einer höheren Buchholzwertung als der Zweite) den alleinigen dritten Platz. Gratulation und Chapeau!
Hier gehts zur
AC
20.04.17: Aus der Sammlung Calic: Die Tagebücher des jungen Carls
Anlässlich eines Finales des Dähne-Pokals, die dank Michael Woltmanns Engagement schon mehrmals in Carl Carls' Haus in der Schwachhauser Heerstraße stattfanden, überreichte uns die dort noch wohnende Nachfahrin eine Metallkiste. Ihr Inhalt bestand aus diversen Dokumenten sowie Fotos aus dem Carlschen Nachlass. Zunächst war kein ausgeprägter schachlicher Bezug zu erkennen; dies schien nicht weiter verwunderlich, denn den eigentlichen Schachnachlass von Carls hatte schon Jahre zuvor Hanno Keller erhalten, teils von einer der Töchter der Familie (insbesondere Fotos), teils von Hermann Heemsoth (u.a. Carls' Partieaufzeichnungen). Aus diesem Grund blieb die Kiste auch eine Weile unbeachtet. Umso größer war das Erstaunen, als sich Andreas Calic den Inhalt Ende 2015 genauer anschaute, denn drei der Notizhefte entpuppten sich als die Tagebücher des jungen Carls, die er als 16-Jähriger 1896 in Varel zu schreiben begann! Ein sensationeller Fund, zumal sich die Notizhefte vorwiegend als ein Schachtagebuch erwiesen.
Ausgerechnet, als sich Calic im Januar 2016 an die Übertragung der gestochen scharfen Carlschen Kurrentschrift machte, fragte Harry Schaack vom kulturellen Schachmagazin KARL bei Michael Woltmann an, ob die Bremer Schachgesellschaft nicht für die nächste Ausgabe ein Porträt über Carls schreiben könnte. Eine wunderbare Gelegenheit, die Tagebücher für einen Aufsatz auszuwerten! Calic' Carls-Porträt "Der romantische Antiromantiker aus Bremen" erschien in Karl. Das kulturelle Schachmagazin 1, 2016.
AC
18.04.2017: Aus der Sammlung Keller: Carls in Krakau 1941
Zu den erstaunlichsten Dokumenten der Sammlung Keller gehören die von ihm zusammengetragenen Fotos. Dazu gehört zum Beispiel das obige, welches aus dem Nachlass Carl Carls' stammt.
Unter dem Titel Schachmeisterschaften des Generalgouvernements wurden von 1940 bis 1944 diverse vom Großdeutschen Schachbund organisierte Schachturniere im besetzten Polen ausgetragen. Federführend für diese Turniere war der dortige schachbegeisterte Generalgouverneur Hans Frank.
1941 fand das sogenannte "2. Gouvernementsturnier" statt; die Runden 1-3 sowie 9-11 wurden in Krakau, die Runden 4-8 hingegen in Warschau gespeilt. Das Bild zeigt die 9. Runde, die am 16. Oktober gespielt wurde. Links im Hintergrund spielt Carls gegen den Österreicher Josef Lokvenc remis. Davor sitzt (allein am Brett) der spätere Turniersieger Alexander Aljechin, während im Vordergrund in Uniform und mit Brille der am Ende mit Aljechin punktgleiche Paul Felix Schmidt zu sehen ist. Schließlich erkennt man noch ganz rechts mit dem Rücken zum Betrachter Efim Bogoljubow.
Für Carls lief das Turnier nicht so gut; zwar remisierte er gegen Aljechin, aber er gewann nur eine einzige Partie und wurde mit 3,5 Punkten lediglich 10. von 12 Teilnehmern.
AC
PS: Weitere Einträge aus dem Schacharchiv der Bremer Schachgesellschaft finden sich hier!
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27.03.17: B-Klasse: Bremer SG 5 mit Erfolgserlebnis!
In der 7. Runde stand der Vergleich TuS Syke 2 – Bremer SG 5 auf dem Spielplan. Beide Teams tummeln sich im unteren Tabellendrittel und kämpfen um den Klassenerhalt. Jetzt im direkten Aufeinandertreffen zweier Abstiegskandidaten zählen die Punkte bekanntlich immer doppelt.
Die gastgebende Mannschaft konnte leider das 7. und 8. Brett nicht besetzen und so blieb für Andreas Göhler und Matthias Rast nur die Zuschauerrolle übrig. Schade, weil niemand kampflos gewinnen möchte, aber das sorgte zumindest für eine beruhigende 2:0-Führung. Am Spitzenbrett trafen Juraj Sivulka und Christoph Beckmann aufeinander. Die Partie verlief sehr ausgeglichen und endete schließlich leistungsgerecht remis. Axel Reeh hatte in einer umkämpften Partie gegen Till Feierabend bereits den Sieg vor Augen, verpasste es aber, den Sack zuzumachen. Der Syker Nachwuchsspieler nutzte seine Chance und siegte. Matthias Proske verlor im Mittelspiel die Qualität und stand anschließend gegen Lutz Wellmeier mit dem Rücken zur Wand. Matthias kämpfte, warf seine Spielerfahrung in die Waagschale und hatte außerdem Glück, dass sein Gegner patzte. All das führte dazu, dass er die Partie noch zu seinen Gunsten drehen konnte. Oliver Reif duellierte sich mit Rudolf Nagel. Oliver verlor zunächst zwei Bauern, aber zeigte trotzdem das druckvollere Spiel und bestimmte das Spielgeschehen auf dem Brett. Sein taktisches Gespür sicherte ihm letztendlich den Sieg. Der Mannschaftserfolg war damit unter Dach und Fach. Kurz darauf einigten sich Markus Kenda und Klaas Holtermann auf eine Punkteteilung. Am 4. Brett traf Harald Weinitschke auf einen alten Bekannten, auf Gerhard Krüger. Beide Kontrahenten spielten bereits beim Carl Carls Memorial im Januar 2017 miteinander. Damals siegte der BSGler, aber wie ging es nun aus? Harald führte an diesem Tag die schwarzen Steine und antwortete auf den Eröffnungszug e4 mit Sizilianisch. Er konterte im 6. Zug Lc4 mit b5, aber übersah dabei eine Drohung, die vom Läufer auf der langen Diagonalen a2 – g8 ausging. Harald büßte einen wichtigen Zentrumsbauern ein und musste aufpassen, nicht auf die Verliererstraße zu geraten. Im 22. Zug bot Gerhard dann einen Springer auf f5 an. War es ein Figureneinsteller oder steckte mehr dahinter? Harald erkannte, dass ein mehrzügiges Grundlinienmatt drohte. Er guckte tiefer in die Stellung hinein und sah, dass er nicht nur das Matt abwehren, sondern auch gleichzeitig die Qualität gewinnen konnte. Nach einem Massenabtausch war die Mattgefahr gebannt und Weiß stand nur noch mit sechs Bauern da; Schwarz hingegen hatte noch einen Springer und fünf Bauern zur Verfgügung. Hinzu kam, dass der schwarze König im Zentrum stand und aktiv am Kampfgeschehen teilnahm. Harald ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und siegte unter dem Strich verdient.
Die Fünfte siegte mit 6:2 und konnte zwei wertvolle Mannschaftspunkte aus Syke entführen. Am 23. April 2017 führt uns die Reise nach Bremerhaven. Leherheide 3 ist bereits gerettet, aber wir müssen noch nachlegen. Packen wirs an!
MR
08.03. Geburtstagswünsche
Zum 140jährigen der BSG hat unser (leider nur noch) ehemaliges Mitglied Olaf Steffens ein äußerst nettes und wohlformuliertes Geburtstagsständchen in Form eines Beitrags auf dem Blog der Schachwelt veröffentlicht. Merci dafür! Hier geht's lang!
AC
23.02.17: BSG-3-Senioren im Werder-Modus (knapp verloren)
Am 20.2.2017 hatte die 3. Seniorenmannschaft der BSG im ersten Spiel der jungen Saison mit Heimrecht gegen den Titelverteidiger Werder Bremen anzutreten. Mehr als 1200 DWZ-Punkte trennten beide Mannschaften und dies, obwohl Werder seine beiden Spitzenspieler zu Hause gelassen hatte; wir hingegen waren in Bestbesetzung angetreten, nämlich mit Michael Müller (1690), Karsten Dehning-Busse (1644), Joachim Schott (1475) und Harald Weinitschke (1476).
Am dritten Brett lag Joachim mit Schwarz von Beginn an mit 370 Punkten hinten, was sich auf dem Brett aber nicht so richtig bemerkbar machte; Schwarz nahm das Damengambit erst im siebten Zug an, nachdem der weißfeldrige weiße Läufer seinen Ruheplatz zugunsten d3 aufgegeben hatte. Der kleine Tempogewinn sollte aber nicht spielentscheidend sein. Joachim selbst sieht es so:
"In der Partie am Brett 3 spielte ich mit den Schwarzen Steinen gegen Lothar Wemßen; die Partie begann mit der Eröffnung „Damengambit D37 (5. Lf4)“.
Lange Zeit befand sich Schwarz in der Verteidigungsstellung, wohingegen Weiß deutliche Stellungsvorteile erhielt. Doch allmählich gelang es Schwarz, aus der Verteidigung herauszukommen. Als schließlich Schwarz selbst zu einem Gegenangriff kommt, wird die Partie zunehmend komplexer.
In der ersten kritischen Partie-Situation sieht Schwarz im 24. Zug die Möglichkeit eines Qualitätsgewinns, welcher durch das Läufer-Opfer 24. – Lxh2+ eingeleitet werden sollte. Allerdings erkennt mein Gegner diese Absicht und lehnt dieses Läufer-Opfer ab (Bei meiner nachfolgenden Partie-Analyse zeigt sich allerdings, dass der Qualitätsgewinn trügerisch gewesen wäre und unweigerlich den Partie-Verlust zur Folge gehabt hätte).
Drei Züge später verpasst es Schwarz, durch eine kleine Kombination entscheidenden Vorteil zu erlangen (Motiv: Mattgefahr für Weiß aufgrund der nicht ausreichend geschützten Grundreihe).
Leider kippte das Ding danach und endete mit Damenverlust, wonach ich die Partie verloren geben musste."
Damit hieß es 0:1.
Die Hoffnungen unserer Spieler sowie die des kiebitzenden Mannschaftsführers und Rezensenten konzentrierten sich nun aufs erste Brett, wo Müller gegen Meyer antrat, d.h. mit Weiß spielte Irmin Meyer (1869) gegen unseren Michael Müller, der sein Wirken bzw. das seines Gegners kurz und bündig folgendermaßen beschreibt:
„In einer Caro-Kann-Partie übernahm SF Meyer, mit Weiß spielend, die Initiative. Bereits im 20. Zug konnte er mittels einer kleinen Kombination eine Figur gewinnen, da ein von Schwarz geplanter Läuferrückzug, der die weiße Dame angreifen würde, durch eine einzügige Mattdrohung pariert hätte werden können.“
Das erwartete Endergebnis rückte näher: Es hieß bereits 0:2
Am zweiten Brett begann sich dann aber die Überraschung des Tages anzubahnen. Karsten kompensierte über 350 DWZ-Punkte und eroberte einen Bauern, aber lest selbst:
"Nachdem ich in der letzten Saison mit Schwarz gegen Ingolf Meyer-Siebert (DWZ 2025) im Leichtfigurenendspiel nach 56 Zügen verloren hatte, wollte ich nun mit Weiß ein anderes Ergebnis erreichen. Aufs Brett kam die scharfe Mac Cutcheon-Variante der französischen Verteidigung. Die Eröffnung spielten wir zügig und folgten lange der Theorie. Im 17. Zug gewann ich einen zentralen Bauern, für den Ingolf aber volle Stellungskompensation erhielt. Er bekam nach und nach mehr Raum, erhöhte den Druck und stellte gefährliche Drohungen auf. Als mir klar wurde, dass ich die Partie nicht gewinnen kann, konzentrierte ich mich auf die Verteidigung und konnte bei halbvollem Brett eine Festung bauen. Im 33. Zug bot ich Ingolf dann remis an, was er akzeptierte."
Nunmehr war der Mannschaftskampf zwar verloren, aber immerhin: 0,5:2,5
Und dann kam Harald, was er zu berichten hat, lest ihr hier:
„Am Brett 4 spielte H. Weinitschke (1477) mit den weißen Steinen gegen Till Schelz-Brandenburg (1688). Eröffnet wurde mit der Königsindischen Verteidigung mit g3. Weiß zog aber im 4. Zug statt Sc3 den Bauern auf b3, um seinen schwarzfeldrigen Läufer auf die Diagonale a1 - h8 zu stellen. Nach einem ausgeglichenen Mittelspiel unterlief Schwarz im 20. Zug ein spielentscheidender Fehler. Statt mit der Dame den Bauern auf g3 zu decken und damit eine Gabelung seiner Dame und Turm zu unterbinden, machte er einen Bauernzug, in der Hoffnung, die weiße Dame zu erobern. Dadurch verlor Schwarz eine Qualität. Nach dem Abtausch der Türme und der Damen konnte Weiß nun mit sechs gegen vier Bauern und einer Qualität mehr seinen Vorteil zum Gewinn nutzen. Nach 45 Zügen gab Schwarz auf.“
Endergebnis BSG 3 gegen Werder Bremen 1,5 : 2,5
Trotz der Niederlage gibt es bei uns noch keine Trainerdiskussion, insbesondere auch deswegen nicht, weil nach dem ersten Spieltag das BSG-interne Seniorenranking folgendermaßen lautet:
1. BSG 2 2 MP
2. BSG 3 0 MP 1,5 BP
3. BSG 1 0 MP 1,0 BP
LD
Anm: Die Finalisten des Vorjahres sind immer für die Hauptrunde gesetzt.
21.02.17: BSG 6 - OT Bremen
Dieses Mal hatten wir Heimrecht gegen OT Bremen. Nach der Papierform waren wir leicht im Vorteil, aber was heißt das schon? Unser Leader und Mannschaftsführer Siegfried Mikoteit ging gesundheitlich leicht angeschlagen ins Turnier. Er spielte am ersten Brett gegen keinen Geringeren als den CCM- Seniorenmeister 2015 Dr. Sausmikat. Ein schachlich schwerer Brocken.
Siegfried hielt die Partie lange ausgeglichen, dann aber begann die Partie zu Gunsten von Herrn Sausmikat zu kippen. Dieser spielte seine ganze Erfahrung aus, und Siegfried musste nach langer Spielzeit dem Druck nachgeben und gab auf.
Am zweiten Brett erkämpfte sich Timon Linder gegen W.Brüggmann ein Remis, was auch dem gesamten Partieverlauf entsprach.
Auch Otto Fritz ließ im Prinzip gegen J.M. Volckmer nichts anbrennen und beide trennten sich ebenfalls mit einem verdienten Remis.
Am vierten Brett gewann Kurt Borbely gegen H. Röpke in souveräner Manier. Ebenfalls wurde auch am Brett 5 G.Gargula von Oskar Schoppe verdient geschlagen. Am Brett 6 gewann dann noch Alexander Kück gegen Nguyen, Puc. Wir konnten die 6. Runde mit 4:2 für uns entscheiden.
Zu erwähnen ist noch, dass alle Spieler der BSG 6, BSG 5 und BSG 4 gehörig durcheinander gewürfelt wurden. Die Personalnot in dieser Saison ist groß und betrifft fast alle BSG-Mannschaften. So mußte die BSG 6 Spieler an die BSG 5 abgeben, weil auch die BSG 4 in großer Personalnot Leute aus der 5. Mannschaft brauchte. In der kommenden Saison müssen wir uns Gedanken machen und durch Veränderungen eine bessere Personalplanung anstreben.
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20.02.17: Oh, ist das bitter – Bremer SG 4 verliert äußerst unglücklich 3,5-4,5 gegen SK Schwanede
Nach nur einer Woche Pause (aufgrund der Verlegung unseres Spiels gegen die Spielvereinigung Lilienthal/Horn/Wilstedt 2) ging es nun gegen den Tabellenletzten SK Schwanewede. Da dort auch das nominelle erste Brett, Jörg Seebeck, fehlte, waren wir guter Dinge, dass es zu zwei wichtigen Punkten im Abstiegskampf reichen würde. Wir waren im Schnitt 100 DWZ-Punkte besser und nur an einem Brett minimal schwächer besetzt.
Los ging es mit einem Remis von Lothar Brandt gegen Peter Uecker, wo sich Lothar gegen starken Angriff verteidigen musste. Jörg Winkelmanns Partie gegen Hans-Jürgen Soller wurde früh kompliziert und Jörg verlor eine Figur. Als dann noch eine zweite Figur verlorenging, blieb nur noch die Aufgabe. Olaf Peine einigte sich dann mit seinem Gegner Dietmar Neumann auf Remis. Durch den gedeckten Freibauern des Gegners machte das Spielen auf Gewinn für Olaf keinen Sinn. Klaas Holtermann konnte dann für uns ausgleichen, seine drei Mehrbauern im Mittelspiel gegen Jörn Poveleit waren dann doch sehr überzeugend. Friedrich Schmitz kam dann in der Französisch-Abtauschvariante mit Schwarz nicht voran und willigte ins Remis mit seinem Gegner Karl-Heinz Schönberger ein.
Beim Stand von nun 2,5-2,5 standen die drei verbliebenen Partien eigentlich ganz aussichtsreich für uns, aber es sollte ganz anders kommen: Oliver Reif hatte gegen Horst-Dieter Fritsch starken Angriff, der aber nicht durchschlug und plötzlich war der Gegenangriff auf der 7. Reihe auch sehr stark, so dass Oliver bald aufgeben musste. Da war sicher mehr drin. Ich habe mich in meiner Partie gegen Axel Jagdhuber leider auch äußerst ungeschickt angestellt: Nachdem ich im Mittelspiel einen Bauern gewonnen hatte und mein Gegner in Zeitnot geriet, habe ich erst meine gewonnene Stellung im 39. Zug (nun auch in Zeitnot) weggeworfen. Im 40. Zug habe ich dann auf Zeit verloren, da ich keine Rettung für meinen Springer fand, der nun auch verloren war und damit die Partie, auch wenn ich noch einen Zug geschafft hätte. So brachte der souverän herausgespielte Sieg von Karsten Dehning-Busse gegen Renk Wilckens, bei dem Karsten im Mittelspiel eine Figur gewann, nur noch Ergebniskosmetik, wir verloren mit 3,5-4,5.
Das war äußerst ärgerlich und sorgte dafür, dass der SK Schwanewede an uns vorbeigezogen ist, und auch der SK Delmenhorst 4, der überraschend gegen den Tabellenführer Lilienthal/Horn/Wilstedt 2 gewann. So sind wir aufgrund der geringsten Brettpunkte (durch die zwei kampflosen 0:8-Niederlagen) mit vier Mannschaftspunkten Tabellenletzter.
In vier Wochen geht es dann weiter gegen die SF Bremer Osten 2, die sich im oberen Mittelfeld halten. Dies wird also auch keine leichte Aufgabe, und müssen wir wieder alles geben und haben hoffentlich etwas mehr Glück als gegen den SK Schwanewede.
HH
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06.02.17: C- Klasse: SK Kirchweyhe 2 - BSG 6
Die 5. Runde wurde in Kirchweyhe ausgetragen.
Wir fuhren ohne Illusionen zum aktuellen Tabellenführer. Auch nach DWZ-Wertung waren wir
der totale Außenseiter. Unser Handicap wurde noch größer, als sich kurzfristig herausstellte, das wir nur an 5 Bretter antreten konnten. So blieb das Brett 5 leer und Kirchweyhe hatte ohne große Not bereits einen Punkt auf ihrem Konto.
Nun hieß es alle Kräfte zu mobilisieren. Am ersten Brett trat Siegfried Mikoteit gegen den sehr starken Milan Marinkovic an. Es wurde die nicht so alltägliche Aljechin-Jagdvariante gespielt. Siegfried konnte die Partie lange ausgeglichen halten. Allerdings büßte er nach Damentausch auf der Grundlinie sein Rochaderecht ein und musste von nun an permanent um einigermaßen Stellungsausgleich kämpfen. Das wusste der Kirchweyher auszunutzen und verbesserte seine Stellung immer mehr. Nach 25 Zügen konnte Siegfried dem Druck nicht mehr standhalten und wurde vom „Schach-Hai“ geschluckt. Es stand 2:0.
Am zweiten Brett kämpfte Matthias Rast mit den schwarzen Figuren gegen Suci Xhemal. Dort wurde im sogenannten Sizilianer die "Rossolimo-Variante" gespielt. Die Partie war bis ca. zum 11 Zug total ausgeglichen. Matthias sah zu Recht beide Seiten gleich stark und bot seinem Gegenüber Remis an. Der Kollege Xhemal sah das anders und spielte erst einmal weiter. Leider hatte Matthias am Ende ohne Not zwei unnötige Königszüge gemacht, die sein Gegenüber sofort ausnutzte und
seine Figuren gut positionierte . Der Druck des weißen wurde übermächtig und Matthias musste im 30. Zug aufgeben. Ein zweiter Sonntagshappen für den "Schachhai". Es stand nun 3:0.
Am dritten Brett hatte ich selber das Problem gegen den stärkeren Spieler Burkhard Schäffer (DWZ 1420) anzutreten. Da ich die weißen Figuren hatte, spielte ich im Damenbauernspiel meine Lieblingseröffnung im sogenannten "Londoner System" ich merkte schnell, dass mein Gegenüber mit diesen Zugfolgen völlig überfordert war. Nach nur 11 Zügen stand ich klar auf Gewinn. Dame, Springer und der weiße Läufer zwängten den schwarzen König hilflos an den Rand auf g8. Für den 12. Zug brauchte der Kollege Schäffer ganze 35 Min. Bedenkzeit. In großer Zeitnot bot er mir Remis an, das ich annahm. Auch meine Konzentration war nicht mehr die Beste, und so konnte Kurt Borbely dem dritten „Hai“ zu mindestens die Zähne ziehen! Es stand nun 3,5 : 0,5.
Nun lag unsere Hoffnung auf Brett vier. Unser Jungtalent Oskar Schoppe verkaufte sich mit Schwarz hervorragend. Es kam auch hier das Damenbauernspiel aufs Brett. Oskar konnte fast bis zum Ende der Partie alles ausgeglichen gestalten. Sein Gegner Mellugia Ibrahim erspielte sich ab Zug 25 allerdings permanent leichte Vorteile. Nach dem 30. Zug wurde Oskar vom vierten „Hai“ geschluckt und musste aufgeben. Er spielte aber sehr konzentriert und nutzte seine Zeit. Es stand 4,5:0,5
Das fünfte Brett blieb wie berichtet leer!
Am Brett 6 kämpfte unser BSG "Goldfisch" Andreas Göhler mit den schwarzen Figuren gegen Erich Schlemm. Eine kunterbunte und bisweilen kuriose Partie. Die wilde Eröffnung der beiden ist in keiner Datenbank zu finden. Von teilweise sehr schönen Kombinationen bis zu haarsträubendem Figurenabtausch war alles vertreten. Am Ende stand Göhler auf Gewinn. Das ließ er sich auch nicht mehr nehmen und spielte seine Mannschaftskampferfahrung aus. Die Türme entschieden dann die Partie. Andreas nahm die "Harpune" und schickte den sechsten "Hai" in die Jagdgründe! Endstand 4,5 zu 1,5. Nun heißt es für uns Wunden lecken. Es kann nur
besser werden.
K.B.
01.02.17: Rolf Hundack im Dähne-Finale
Rolf Hundack (DWZ 2042) spielt morgen gegen den Überraschungsfinalisten Karsten Ohl (1830) von den SF Findorff das Bremer Finale des Dähne-Pokals.
Auf dem Weg ins Finale schlug Hundack Stefan Menke, Matthias Proske, Stefan Brehm und Ralph Kaßner. In allen Begegnungen war er der hohe Favorit, allerdings stand ihm in seinen Partien gegen Kaßner und insbesondere gegen Brehm eine große Portion Glück zur Seite.
Ohl hingegen setzte sich in der Vorrunde der SF Findorff durch, u.a. mit einem Sieg gegen Hayo Hoffer, ehe er im Halbfinale der Hauptrunde sensationell Olaf Steffens ausschaltete.
Die Partie beginnt um 19:30 Uhr in den Werder-Clubräumen in der Hemelinger Straße und wird hier live übertragen.
AC
31.01.2017: Tata zum Dritten
Auch im gestrigen Training stand noch einmal eine Partie vom niederländischen Turnier im Mittelpunkt des Demobrettes. Und diesmal nahm auch der Weltmeister teil: Carlsens hochinteressantes Springeropfer Sg5: sowie Karjakins nuancenreiche Verteidigungskunst waren so komlex, dass wir uns auch noch die nächste Woche damit beschäftigen. Zum Nach-Denken und Vor-Freuen geht es hier zur Videoanalyse der Partie vom GM Gustafsson!
AC
26.01.2017: BSG goes Weserkurier!
Im Sportteil (!!) der heutigen Ausgabe des Weserkuriers findet sich ein kurze Text sowohl zum Carl Carls Memorial als auch zur Bremer Blitzmeisterschaft. Er beruht auf zwei längere Turnierberichte, die unser Pressereferent dem WK lanciert hat. Deren starke Kürzungen werden dadurch ausgeglichen, dass der Text im stadtübergreifenden SPORTTEIL erscheinen ist ;)
AC
25.1.2017: Hochinteressante Partien aus Wiijk an Zee
Thema der letzten beiden Trainingsabende waren zwei Partien vom Tata Steel Chess. Unterm Menüpunkt Training finden sich diverse Links zu Video- und anderen Analysen der beiden Partien. Viel Vergnügen beim Nachspielen und -schauen!
AC
19.01.2017: Aus der Sammlung Keller: Oskar Antzes älteste Partie
Wie schon anderweitig erwähnt, sind Oskar Antzes Partien dank einer Abschrift Hanno Kellers weitestgehend überliefert. Darunter bildet die folgende Partie eine Besonderheit: sie ist von den überlieferten die älteste. Sie stammt vom 30. Juni 1900 und ist aus einem Viererturnier, an dem Antze als Student in seinem Studienort in Kiel beim Kieler SG teilnahm.
AC
18.01. C-Klasse: 1. Saisonsieg für die BSG 6!
In der 4. Runde hatten wir Heimrecht gegen den Delmenhorster SK 5. Ein Blick auf den Spielbericht und die Mannschaftsaufstellungen ließ den Ausgang dieses Mannschaftskampfes völlig offen. Alles war möglich.
Siegfried Mikoteit (Mannschaftsführer Bremer SG 6) gab dann nach einer kurzen Begrüßung und dem Verlesen der Spielpaarungen um 10 Uhr die Bretter frei.
Es ging auch gleich los wie die Feuerwehr. Am 6. Brett blitzten Andreas Göhler und Lukas Wollscheid (10 Jahre) die Partie förmlich herunter. Lukas übersah in der Eile eine Springergabel mit Schachgebot. Andreas schnappte sich die Dame und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Er setzte im 21. Zug und nach nur 20 Minuten Spielzeit matt. Am Nachbarbrett trafen die beiden Nachwuchsspieler Oskar Schoppe und Mohamad Alhamid aufeinander. Oskar hatte ein Mattbild gegen sich vor Augen, hatte aber Glück, dass Mohamad dies übersah. Nur wenig später stellte der DSK-Spieler überdies noch einen Turm ein. Oskar ließ sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen und brachte die Sechste mit 2:0 in Führung. Es war ein Auftakt nach Maß! Timon Lindner duellierte sich mit Thomas Pralle. Die Partie verlief die ganze Zeit über auf Augenhöhe und endete sachließlich mit einer leistungsgerechten Punkteteilung. Matthias Rast hatte leider nicht seinen besten Tag erwischt. Er kam schon schlecht aus der Eröffnung heraus, die Figuren harmonierten nicht und dann schlichen sich zu allem Überfluss auch noch Flüchtigkeitsfehler ein. Richard Gedecke ließ sich nicht lange bitten. Er spielte konsequent auf die Schwachstellen in Matthias' Stellung, fesselte Figuren und gewährte ihm kein Gegenspiel. Richard gewann hochverdient und brachte den DSK wieder heran. Am Spitzenbrett spielten Siegfried Mikoteit und Stefanie Wollscheid. Siegfried verlor bereits nach wenigen Zügen einen wichtigen Zentrumsbauern, stand anschließend permanent unter Druck und stand schnell mit dem Rücken zur Wand. Ein Figureneinsteller besiegelte dann Siegfrieds Schicksal. Er gab sofort auf. Es stand 2,5:2,5. Jetzt musste die Partie Kurt Borbely – Emmelie König über den Ausgang des Mannschaftskampfes entscheiden. Kurt brachte das Damengambit aufs Brett. Beide Kontrahenten spielten zunächst sehr vorsichtig, um bloß keine Fehler zu machen. Sie lauerten daneben auch auf ihre Chance, um im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Und da war sie! Emmelie wickelte im Mittelspiel einmal falsch ab und verlor die Qualität. Kurt rochierte dann lang, brachte damit seinen König in Sicherheit und besetzte gleichzeitig die freie e-Linie mit einem Turm. Er spielte konzentriert weiter und gab sich keine Blöße mehr. Das war der Matchpoint!
Der Mannschaftskampf BSG 6 – DSK 5 verlief ausgeglichen, aber an diesem Tag lag das Glück auf unserer Seite. Am 5. Februar 2017 geht es weiter mit dem Auswärtsspiel gegen den SK Kirchweyhe 2. Auch hier wollen wir uns gut verkaufen und können hoffentlich ein zählbares Ergebnis aus Kirchweyhe mitnehmen. Schau'n mer mal.
MR
17.01. Schnell, schneller, Schnellschach!
Gestern startete die BSG ins Schachjahr 2017 mit den ersten drei Runden des Schnellschachturniers. 17 Spieler fanden sich ein, um die neuerdings kalendarisch ausgerichtete Vereinssaison einzuschachen. Vorne finden sich die üblichen Verdächtigen, hinten hingegen einer, dem das Pech an den Händen klebte: erst verlor Friedrich Schmitz trotz überraschender Mehrqualität gegen Dirk Stieglitz, dann verlor er auch noch mit Mehrdame und kurz vorm Matt gegen Andreas Salm auf Zeit. Schach kann grausam sein... Anbei die Tabelle und Ergebnisse.
AC
16.01. Spielbericht vom 4. Spieltag der BMM, oder: Es lebe die Psychologie!
Die 5. Mannschaft der BSG hatte am 15.01. die SF Bremer Osten 3 zu Gast. Leider musste unser Pechvogel Andreas Salm, der schon am 7. Brett gegen Werder kampflos gewann, auch diesmal wieder ohne Gegner, nach einer halben Stunde Wartezeit ohne einen Zug gemacht zu haben, unverrichteter Dinge den Heimweg antreten.
Damit gingen wir 1:0 in Führung, was uns eigentlich Sicherheit hätte geben müssen. Zuerst remisierte Harald am Brett 4, dann auch Christoph am Brett 1 und Klaas am Brett 2. Es stand 2,5:1,5! Nachdem Friedrich in einem spannenden Endkampf seinen Gegner ins Matt laufen ließ, führten wir sogar 3,5:1,5. Was sollte jetzt noch passieren?
Doch dann unterliefen erst Olaf am Brett 7 und später Matthias am Brett 5 spielentscheidende Fehler. Euphorisiert durch eine bessere Stellung auf dem Brett, überließ Olaf seinen Läufer dem weißen Springer, der ihn genüsslich des Brettes verwies. Mit einer Leichtfigur weniger war die Aufgabe nicht mehr weit. Spielstand: 3,5:2,5.
Auch Matthias unterlief ein Denkfehler. Als er meinte, einen Bauern für eine Dame tauschen zu können, ließ er seinen Springer ungedeckt. Nicht nur dieser wurde geschlagen, sondern auch der Umtausch war nicht möglich. An dieser Stelle folgte die sofortige Aufgabe. Ausgleich: 3,5:3,5.
Jetzt lag die ganze Verantwortung am Brett 3 bei Oliver, der die schwarzen Steine führte. Nach vier Stunden Spielzeit standen sich ein weißer Läufer mit 5 Bauern und ein schwarzer Turm mit drei Bauern gegenüber. Jetzt war mentale Stärke gefragt. Oliver zog mutig seinen c-Bauern nach vorne, unterstützt vom König, verpasste aber dann das en passant-Schlagen auf der g-Linie, wodurch ein weiterer Freibauer entstand. Anstatt den c-Bauern weiter auf die zweite Grundlinie zu ziehen, verlor er ein Tempo durch den Zug a4, was Weiß zu seinem Vorteil zu nutzen wusste. Nicht nur, dass der Turm verloren ging, auch ein Umtausch in eine Dame war damit nicht mehr möglich. Endstand: 3,5:4,5.
Sicherlich hatten wir als Mannschaft nicht unseren besten Tag. Aber dies ist kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Am 05.02. spielen wir gegen Kattenesch. Mit den gemachten Erfahrungen sollten wir in der Lage sein zu gewinnen.
H. Weinitschke (MF)
14.1. Lothar Wemßen ist neuer Bremer Seniorenmeister!
Mit einem zäh erkämpften Remis in der Schlussrunde sicherte sich Lothar Wemßen (1835) von Werder Bremen vor seinem punktgleichen Vereinskollegen Bernhard Künitz (1741) den ersten Platz des Carl Carls-Memorials 2017 - Gratulation!
Dritter wurde der DWZ-Favorit Klaus Rust-Lux (2025) von der gastgebenden Bremer Schachgesellschaft, dem sein Schlussrundensieg gegen Dr. Irmin Meyer (1893) nicht mehr nach ganz vorne spülen konnte. Allein der BSGler Hugh Ditmas (1941) hätte mit einem Sieg in der 7. Runde aus eigener Kraft in den Titelkampf eingreifen können, da er die bessere Buchholzwertung aufweisen konnte, doch kam er gegen seinen Vereinskollegen Igor Dietrich nicht über ein Remis hinaus.
Der Ratingpreis 1700-1799 ging an Peter Schwenteck (Bremen Ost, 1738), die Kategorie 1500-1699 gewann der bereits genannte Igor Dietrich, der außerdem acht DWZ-stärkere Spieler hinter sich lassen konnte, und der dritte Preis (< 1500) errang Harald Weinitschke (BSG, 1471), der 5 Positionen über seinen Setzplatz landen konnte - Gratulation!
Dirk Stieglitz, der 2. Vorsitzende der Bremer Schachgesellschaft, und Oliver Höpfner, der Vorsitzende des Landesschachbundes, unterstützten den Turnierleiter Kurt Borbely (BSG) bei der Siegerehrung.
Bleibt zu erwähnen, dass Klaus Rust-Lux sein Preisgeld in Höhe von 50,- in schönstem Kontrast zum Seniorenturnier der Jugendarbeit der das Event nun schon zum 5. Mal durchführenden Schachgesellschaft gespendet hat - vielen Dank!
Tabelle, Ergebnisse und Bilder unterm Menüpunkt links unter Carl Carls-Memorial.
AC
13.1. Da waren es nur noch drei
Drei Muske(l)tiere sind übriggeblieben im Kampf um den Titel! Nachdem der Lokalfavorit Klaus Rust-Lux in der 5. Runde in sehr guter Stellung gegen Hugh Ditmas (ebenfalls Bremer SG) auf Zeit verloren hatte, war der primus inter pares aus dem Florettrennen, da sich alle weiteren Fechtkandidaten in der gestrigen 6. Runde keine Blöße mehr gaben.
Beste Aussichten haben nun in der heutigen Schlussrunde die 5-Punkte-Spieler Lothar Wemßen gegen Bernhard Künitz (beide Werder Bremen) - der Sieger dieser Begegnung wäre durch! Bei einem Remis hingegen könnte noch Ditmas punktgleich werden, und dann entschiede die Zweitwertung unter diesen Dreien - viel Vergnügen beim Rumrechnen!
Besonderes Vorkommnis der 6. Runde: Henryk Seliskars (vereinslos) Sieg gegen Burkhart Uebing (SF Buer): DWZ 1330 schlägt 1665!
Start der Schlussrunde heute um 18 Uhr mit anschließender Siegerehrung.
AC
11.1. Blindschach mit hellen Flecken
Der werfe die erste Figur, der noch nie von Schachblindheit geschlagen ward! Als wäre dies nicht schon Handicap genug, suchte in der gestrigen vierten Runde eine weitere optische Tücke die "Memorials" heim. Gleich dreimal knallte im Laufe des Abends die Sicherung des Hauses durch, und plötzlich tappten alle nicht nur auf den 64 Feldern im Dunkeln. Doch von solcher Unbill ließ sich die geballte Schacherfahrung kaum aus der Ruhe bringen; mit stoischer Ruhe und trockenem Witz, was dem Namensgeber des Turniers sicherlich gefallen hätte, wurden doch noch alle Partien regelkonform zuende gebracht - man munkelt, dem einen oder andere sei dabei sogar ein Licht aufgegangen.
Die zahlreichen Remisen an den vorderen Brettern nutzten die Verfolger, die Lücke zur Spitze ein wenig zu schließen - vom momentanen Tabellenführer Lothar Wemßen (Werder Bremen) bis hin zum 16. Harald Weinitschke (Bremer SG) sind es gerade einmal 1,5 Punkte. Die heute abermals um 18 Uhr beginnende 5. Runde wird daran womöglich etwas ändern.
AC
10.1. Nur noch eine weiße Weste
Nach der gestrigen dritten Runde ist nur noch ein letzter Mohikaner mit 3 aus 3 übrig: allein Lothar Wemßen (Werder Bremen, DWZ 1835) gelang der optimale Start nach der Wochenendpause. Allerdings hatte er mit Burkhard Uebing von den SF Buer (1665) auch den DWZ-schwächsten Gegner. So bekam es hingegen Hugh Ditmas (Bremer SG) mit seinem Vereinskollegen Manfred Krause zu tun, dessen Turnierwertungszahl von 1787 komplett in die Irre führt: so lautet doch nicht nur seine aktuelle DWZ 1847, sondern dank einer hervorragenden Vereinsmeisterschaft dürften da noch 50 Punkte dazuzuzählen sein! Ein wenig überraschend aber auch, dass der wohl als Turnierfavorit zu bezeichnende Klaus Rust-Lux (Bremer SG, 2025) nicht über ein Remis gegen den Werderaner Bernhard Künitz (1741) hinauskam, zumal er mit Weiß spielte. Und auch Dr. Irmin Meyers (Werder Bremen, DWZ 1893) Niederlage gegen Peter Schwenteck (Bremen Ost, DWZ 1738) war sicher nicht unbedingt zu erwarten.
Nach drei Runden ist das Feld freilich noch dicht zusammen, eine Vorenscheidung ist noch lange nicht in Sicht. Heute geht es um 18 Uhr in die vierte Runde, Paarungen und Tabellenstand wie immer unterm linken Menüpunkt Carl Carls Memorial.
AC
6.1. Wer wird neuer Bremer Seniorenmeister?
Wer gewinnt 2017 das Carl Carls-Memorial? Da weder der dreimalige Sieger und Titelverteidiger FM Stephan Buchal (Werder Bremen) noch der Meister von 2015 Armin Sausmikat (OT Bremen) teilnehmen, wird sich ein neuer Name in die Siegerliste eintragen. 24 Teilnehmer ringen um die Plätze, wobei Klaus Rust-Lux der ausrichtenden Bremer Schachgesellschaft mit 2025 der DWZ-Favorit ist. In den ersten beiden Runden ließ er auch nichts anbrennen und geht mit fünf weiteren Spielern mit 2 aus 2 Punkten in die dritte Runde. Größere Überraschungen sind bis auf eine ausgeblieben: in der Auftaktrunde gewann Wilhelm Spatschek (1581) vom SK Gräfelfing (PLZ 82166!) gegen den Werderaner Dr. Irmin Meyer (1893), was Letzteren im Kampf um den Titel empfindlich zurückwerfen dürfte.
Die Runden beginnen jeweils werktags um 18 Uhr, bisherige Ergebnisse, Tabellenstände und Paarungen finden sich hier.
AC
Vom 26.- 30. Dezember 2016 stand Thüringens Landeshauptstadt im Mittelpunkt des Schachinteresses. Das Erfurter Schachfestival war mit vielen Titelträgern und 439 TeilnehmerInnen – darunter Rolf Hundack (Bremer SG) – sowohl qualitativ als auch quantitativ sehr stark besetzt. Das Teilnehmerfeld wurde in ein Meisterturnier (DWZ oder ELO > 2000), ein Hauptturnier (< DWZ 2000), ein Amateurturnier (< DWZ 1600) und ein Seniorenturnier (Jahrgang 1956 und älter) aufgeteilt.
IM Jens Ove Fries-Nielsen (Dänemark/Frederica Skakforening) siegte im Meisterturnier mit „6,5 aus 8“ vor den punktgleichen IM Jonathan Carlstedt (Hamburger SK) und GM Peter Enders (Erfurter SK). Rolf Hundack holte vier Punkte und konnte seinen Setzlistenplatz bestätigen.
Das Hauptturnier entschied Nikita Kuznecovs (Lettland/SC Gotha) für sich, im Amateurturnier setzte sich Wilfried Tangermann (SV Medizin Erfurt) durch und im Seniorenturnier drückte GM Thomas Pähtz (Ilmenauer SV) seinen Stempel auf.
Alle Ergebnisse und Tabellen können unter www.erfurter-schachfestival.de eingesehen werden.
Das Radisson Blu-Hotel bot wieder hervorragende Spielbedingungen und ließ nichts zu wünschen übrig. Ein großer Dank geht an das Organisationsteam und die Schiedsrichter. Auf ein Neues im Dezember 2017.
MR