Aktuelles aus dem 2. Quartal 2013

 

 

28.06. BSG goes Weserkurier!

 

Bereits am 20. Juni berichtete der Weserkurier in seiner Stadteilausgabe (Mitte) sowohl von der Vereinsmeisterschaft als auch dem Pokalturnier der BSG. Der Artikel, der auf einem weitestgehend identischen Text unseres Pressereferenten beruht, findet sich auch anbei zum Herunterladen.

AC

Am Pult: nicht mehr Klaus Rust-Lux und auch nicht der Bürgermeister

25.06. Bildrätel für Fortgeschrittene

 

Das Bildrätsel ist gelöst! Thomas Jonnek (im Gästebuch) und auch Dirk Stieglitz (letzterer per Mail) haben alle abgebildeten Namen aufgelöst. Der Chronist dankt! Sie lauten von links nach rechts: Klaus Rust-Lux, Bürgermeister Henning Scherf, Andreas Calic, Martin Prange, Wolfgang Jackwerth, Frank Peters, Thomas Jonnek (mit dem Kopf nach unten) und noch halb drauf Andreas Fricke.

Das war offenbar zu einfach; daher mit dem obigen Foto die Variante für Fortgeschrittene - und die löst auch die von Thomas angerissene Frage, wer sich wohl hinter Wolfgang Jackwerth verbirgt! Einträge bitte wie gehabt ins Gästebuch!

AC

Der aktuelle Vereinsmeister und ehemalige Vorsitzende Klaus Rust-Lux mit Anhang

24.06. Bildrätsel

 

2002, zum 125jährige Bestehen der BSG, gab es einen Empfang im Alten Rathaus. Beim Sichten dazugehöriger alter Fotos, die demnächst in die hiesigen Chronikseiten eingefügt werden, fehlen dem Chronisten einige Namen der Abgebildeten. Wer kann helfen? Namensreiche Einträge ins Gästebuch sind willkommen!

AC

20.06. Schach für Geduldige

 

Bei der vergangenen Jahreshauptversammlung der BSG ist Uwe Staroske zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt worden. Anlässlich der Kapitänsbinde, die er 2009 für die deutsche Fernschachnationalmannschaft übernahm, veröffentlichte der Weserkurier ein Porträt, welches wir unseren interessierten Mitgliedern nicht vorenthalten wollen.

AC

T. Jonnek (links) und R. Hundack (rechts)

11.06. Des Einen Pokal ist des anderen Apokalypse

 

Was Nadal beim Tennis in Paris ist Rolf Hundack beim Schach in Bremen: beim gestrigen Finale setzte er sich gegen Thomas Jonnek durch und gewann damit zum phänomenalen 8. Mal den Pokal der BSG. Wir gratulieren!

 

Rolf profitierte in seiner eigenen (!) Zeitnot auch davon, dass Thomas in aussichtreicher Position in einer von ihm initiierten taktischen Abwicklung einem Zwischenschach zum Opfer fiel, nach welchem Rolf in eine gewonnene Stellung abwickeln konnte.

 

Partie sowie Bilder des wie auch schon im letzten Jahr per Beamer übertragenen Finales folgen in Kürze nach!

AC

 

10.06. Wir trauern um Alexander Belilowski

 

Er starb nach einer langen, sehr schweren Krankheit.

 

In Taschkent geboren und in Moskau aufgewachsen, kam er dort zum Schach, gehörte zur Schachabteilung von Dynamo Moskau und lernte Botwinnik und andere Schachgrößen kennen. Zu David Bronstein entwickelte sich eine freundschaftliche Bindung.

1970 wanderte er als Spätaussiedler zurück ins Land seiner Eltern. Inzwischen in Bremen sesshaft geworden, kam er 1996 zur Bremer SG und entpuppte sich als ein fröhlicher Blitzer. Stets hilfsbereit und freundlich versäumte er kaum einen Spielabend.

Wenige Jahre später überraschte er den Vorstand mit dem Vorschlag zu helfen, damit die 1. Mannschaft der Bremer SG in die Bundesliga aufsteigt. Ohne es auch nur zu ahnen, hatten wir in unseren Reihen einen Mäzen, der in der Lage und auch bereit war, alle anfallenden Kosten dafür zu übernehmen. Und er hat Wort
gehalten. Einige Jahre später war unsere 1. Mannschaft gespickt mit vielen Großmeistern in der ersehnten Bundesliga und belegte auf Anhieb den sechsten Platz.

Aber wir blieben nur ein Jahr. Wir sagten der Bundesliga Tschüs. Denn Alexander wollte mehr, wollte Deutscher Meister werden. Dafür sollte die Mannschaft durch noch bessere „Elos“ verstärkt werden. Wir wollten das nicht, denn das ist nicht die hanseatische Tradition der Bremer SG.

Alexander zeigte Größe. Ohne Murren akzeptierte er diesen Beschluss. Er war weiter unser fröhlicher, hilfsbereiter Schachfreund. Für einige Vorhaben zückte unser Mäzen auch einmal wieder die Geldbörse.

 

Alexander Belilowski war geschäftlich und als anerkannter Kunstsachverständiger viel in der Welt unterwegs. Plötzlich war er aber nicht mehr zu erreichen, in Moskau verschwunden. Auf Umwegen haben wir erfahren, dass er als Sachverständiger mit Größen in Moskau in Streit geraten war. Die machten ihm deswegen den Prozess.

Er verlor und verlor seine Freiheit. Seine Krankheit wurde kaum behandelt. Anfang Mai kam er nach Bremen zurück, in eine Klinik. Ich habe ihn besucht, wollte ihn aufmuntern, mit ihm eine Partie spielen. Die Krankheit war fortgeschritten. Er hat mich gar nicht mehr erkannt. Eine Woche später war er erlöst.

Ein trauriges Ende eines lebensbejahenden Schachfreundes.

 

Wir sind betroffen.

 

Manfred Breutigam

08.06 Jugendserie in Oldenburg

 

Am 2. Juni 2013 wurde ein weiteres Turnier der Jugendserie ausgetragen. Austragungsort war die Integrierte Gesamtschule (IGS) in OL-Kreyenbrück. Der Veranstalter konnte 182 TeilnehmerInnen – darunter 12 Nachwuchsspieler der Bremer SG – begrüßen. Sie wurden nach dem gewohnten Muster in unterschiedliche Altersklassen eingeteilt, um gleiche Kräfteverhältnisse zu gewährleisten.

Alle Kinder und Jugendlichen kämpfen erneut tapfer, gaben ihr Bestes und hatten außerdem viel Spaß. Letzteres ist auch immer wichtig und darf bei allem sportlichen Ehrgeiz nicht zu kurz kommen. Die Jugendserie bietet auch immer die Chance, weitere 

Turniererfahrung und Spielpraxis zu sammeln. All das hilft, um seine Spielstärke zu verbessern. Alle Ergebnisse und Tabellen können unter www.jugendserie.de eingesehen werden.

MR

Erik Pahl mit Pokal

06.06. Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft in Oberhof

 

Vom 18.05. – 26.05.2013 wurden die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften in Oberhof (Thüringen) ausgetragen. Mit von der Partie waren auch die Zwillingsbrüder Erik und Theis Pahl (beide Bremer SG). Erik hatte sich für dieses Turnier qualifiziert und spielte in der Altersklasse U10; Theis kämpfte in der Offenen U25 B um Punkte. Beide Nachwuchsspieler zeigten eine gute Leistung und konnten sich gut behaupten.
Wenn es dann doch mal nicht so ganz lief wie erhofft, konnten sich die Geschwister moralisch unter die Arme greifen und sich gegenseitig unterstützen. Erik holte in der Schlussabrechnung gute „4,5 aus 11“; Theis erzielte ebenfalls gute „3,5 aus 9“. Alle Partien, Ergebnisse und Tabellen können im Internet unter www.deutsche-schachjugend.de/dem2013.html eingesehen werden.

 

Die Tage in Oberhof waren für alle Kinder ein schönes Erlebnis und boten die
Chance, weitere Turnieratmosphäre zu schnuppern und Spielerfahrung zu sammeln. Es war eine schöne Woche und hatte Spaß gemacht.

MR

 

31.05. Und noch ein neuer Vereinsmeister!

 

Von vielen unbemerkt - es geht dabei halt sehr schnell zu! -  ist schon seit geraumer Zeit die interne Blitzmeisterschaft entschieden worden. Bereits vor den beiden letzten Runden hat sich Thomas Jonnek den neuen Titel gesichert. Mit 4 ersten und einem zweiten Platz hat er mit nahezu 100% ziemlich souverän das Feld hinter sich gelassen. Wir gratulieren!

Auf den Plätzen folgen der Titelverteidiger Andreas Calic sowie auf dem 3. Rang Axel Buhrdorf.

AC



30.05. Kurt, der Heimwerker-König

 

Vor einiger Zeit war es uns gelungen, den Schachtisch von Carl Carls als Dauerleihgabe für den Verein zu gewinnen. Seither arbeiten wir daran, ihn zur Besichtigung zugänglich zu machen.

Unser Turnierleiter Kurt ist ja nebenbei auch handwerklich tätig, und hat nun eine Plexiglas-Schutzhaube für den Tisch gebaut, damit die Figuren und die Uhr geschützt sind. Vielen Dank an unseren Heimwerker!

Der Tisch ist eine Leihgabe der Familie Krönke/Heemsoth, die Uhr gehörte Carl Carls und wurde uns von Hans-Erich Heißenbüttel überlassen.

MW

23.05. In Memoriam Lothar Schmid

 

Am vergangenen Freitag starb mit dem Großmeister Lothar Schmid eine der großen Persönlichkeiten nicht nur des deutschen, sondern auch des internationalen Schachs. Er wurde 85 Jahre alt.

Lothar Schmid spielte insgesamt 278 Mal in der Nationalmannschaft, mit der er bei zwei Schacholympiaden die Bronzemedaille gewann. Er spielte erfolgreich gegen die stärksten Spieler der Nachkriegszeit, darunter mehrere Weltmeister. Das ist um so bemerkenswerter, als er nie Schachprofi war - er leitete über Jahrzehnte den Karl-May-Verlag in Bamberg. Den Großmeistertitel trug er nicht nur im Nah-, sondern auch im Fernschach. Außerdem baute er die wohl größte private Schachsammlung der Welt auf.
Dass Lothar Schmid nicht nur Ehrenmitglied des deutschen Schachbundes, sondern auch des Weltschachverbandes ist, liegt aber nicht „nur“ an seinen schachlichen Leistungen: Dank seiner ruhigen und ausgleichenden Wesensart konnten sich selbst die erbittertsten Gegner auf ihn als Schiedsrichter einigen: So leitete er u.a. die WM-Kämpfe Fischer - Spassky (1972), Karpow - Kortschnoi (1978) und Kasparow - Karpow (1986). Vor allem der „Jahrhundertwettkamp“ Fischer gegen Spassky wäre ohne seine Leitung wohl abgebrochen worden - 2005 zeichnete ihn die FIDE daher als „Schiedsrichter des Jahrhunderts“ aus.

(Quelle: www.schachjugend.de)

Alles hat ein Ende

22.05. Klaus Rust-Lux ist neuer Vereinsmeister!

 

Nach Jahren einer beeindruckenden Dominanz, die in der Geschichte der BSG ihresgleichen sucht, endete Rolf Hundacks Siegesserie in der Vereinsmeisterschaft. In seiner letzten noch offenen Partie schlug Klaus Rust-Lux mit Weiß Prof. Armin Schöne und liegt damit trotz noch zahlreicher offenen Partien der Konkurrenz uneinholbar auf dem ersten Platz. Wir gratulieren!



Dieser Erfolg ist noch umso höher zu bewerten, wenn man berücksichtigt, dass er der einzige Spieler ist, der nicht von einem der leider überreichlich vorhandenen kampflosen Punkte profitiert; Jan Plath zog sich bereits früh aus dem Turnier zurück, und auch etliche Partien Prof. Armin Schönes mussten infolge einer temporären Erkrankung ohne Spiel gewertet werden. Den möglichen Titelgewinn verdankte Rust-Lux aber dennoch indirekt auch einer anderen Partie, denn überraschenderweise schlug Andreas Calic den mehrfachen Vereinsmeister und über 300 DWZ-stärkeren Rolf Hundack, gegen den Klaus Rust-Lux selbst seine einzige Partie verloren hatte. Auch stand ihm das Glück gegen Stefan Brehm zur Seite, der in einer remislichen Position die Dame einstellte. 

 

Übrigens ist Klaus Rust-Lux mit diesem Erfolg nebenei auch der Seniorenmeister dieser Saison. Auch dazu Gratulation!

AC

22.05. Bericht für die Saison 2012/2013 BSG 1 und BSG2

 

Uff!!!! War das eine Saison. Ich bin heilfroh, dass sie rum ist. Mein Blutdruck ist wieder normal und die Herzfrequenz stimmt auch wieder. Aber der Reihe nach.

BSG 1: wenn ich die durchschnittlichen DWZ-Zahlen zu Grunde lege, dann waren die Top Favoriten von 1 bis 10 Hannover 96, Delmenhorst, Göttingen, Oldenburg,  Esens, BSG, Hameln, Lister Turm, Braunschweig und Stade. Die Liga stand Kopf.  Im Normalfall machen sich die ersten fünf die oberen Ränge streitig. Außer Göttingen gelang das am Anfang keinem. Ab der 4. Runde übernahm Hameln die Tabellenspitze und behielt sie bis zur 8. Runde.  Favoriten wie Delmenhorst, Hannover 96, Oldenburg und Esens betrachteten sich die Tabelle am Anfang von unten. Und nicht nur Hameln überflügelte uns, sondern auch Braunschweig und Lister Turm. Mannschaften, die wir hinter uns lassen wollten. Nur Stade hielt uns
„die Treue“ und wir haben sie 4,5 geschlagen. Ich kann und will nicht auf die einzelnen Mannschaftskämpfe eingehen, aber soviele unglückliche Niederlagen wie in dieser Saison habe ich bisher nicht mit erlebt. Beispielhaft will ich nur die Kämpfe gegen Oldenburg und Göttingen und Braunschweig nennen.  Und so kam es wie es leider kommen musste, der Abstieg wurde am letzten Spieltag entschieden. Die
Platzierung nach der 8. Runde: Platz 7 Braunschweig mit sieben Punkten, gefolgt von Esens und BSG je sechs Punkte und Tabellenletzter Stade war mit zwei Punkten schon abgestiegen. Esens musste in der letzten Runde gegen Stade antreten. Braunschweig gegen Oldenburg und wir die BSG gegen den Delmenhorster SK. Wenn wir verlieren ist es aus –Abstieg. Aber die Mannschaft hat dem Favoriten DSK ein 4:4 abgetrotzt. Ich selbst habe das Spiel nicht live mit erlebt. Das war auch gut so, denn was ich über den Spielverlauf gehört habe, hätte meinen Blutdruck in schwindelnde Höhen getrieben. Nun kam es darauf an, wie Esens und Braunschweig
gespielt hatten. Esens schlug erwartungsgemäß Stade = 8 Punkte. Aber Oldenburg mit dem ehemaligen BSGler Martin Breutigam am Spitzenbrett hat uns geholfen. Braunschweig wurde 5,5 geschlagen. Damit Braunschweig und BSG je 7 Punkte, aber BSG hat zwei Brettpunkte mehr!  Abstieg abgewehrt!  Wenn wir die Punkte, die wir in dieser Saison unglücklich abgegeben haben, in der nächsten Saison holen,
so wird es eine gute Saison.

Mein Dank an alle Spieler!!!! Besonders aber will ich erwähnen, dass Otto Borik im entscheidenden Kampf gegen Delmenhorst für die Mannschaft da war. Er hat dafür eine Reise nach Österreich abgesagt. Ich mache einen tiefen Diener.

 

Wenn ich sage das war eine Saison mit hohem Blutdruck und hoher Herzfrequenz, so gilt das auch für BSG 2. Von Anfang an war klar, dass es nur um den Klassenerhalt gehen konnte. Das Damoklesschwert hing praktisch die ganze Saison über uns. Dann kam ein erster Lichtblick am Ende des Tunnels, Delmenhorst 2 zog mitten in der Saison die Mannschaft zurück und damit stand der erste Absteiger fest. Nun ging es mit BSG 2, Oldenburg 2 und Werder 3 noch um den zweiten Absteiger. Im Hintergrund lauerte noch eine Gefahr. Sollten aus der Oberliga Nord neben Stade auch noch Esens oder BSG 1 absteigen, dann müssen aus der Landesliga Nord drei Mannschaften den Weg in die Verbandsliga machen. Für den Rückzug von Delmenhorst erhielt jede Mannschaft 2 Punkte und 8 Brettpunkte.
Das war eine erste Hausnummer. Ansonsten gab es keinen Sieg für BSG 2 aber vier Unentschieden und das gegen  drei Hochkaräter und einen Mitabstiegskandidaten. BSG 2 pendelte meisten zwischen Platz 8 und 9 hin und her.  Vor dem letzten Spieltag sah es wie folgt aus: Platz 7 Werder 3 = sechs Punkte und 30,5 Brettpunkte.  Platz 8 BSG 2 = fünf Punkte und 31,5 Brettpunkte. Platz 9 Oldenburg 2 = fünf Punkte und 31 Brettpunkte. In der letzten Runde spielte Werder 3 gegen
Wildeshausen, Oldenburg 2 gegen Leherheide und BSG 2 gegen den Tabellenführer und Aufsteiger Lüneburg. Die Mannschaft hat alles gegeben und ein 4:4 erkämpft. Was haben nun Werder 3 und Oldenburg 2 gemacht. Oldenburg hat nicht erwartet Leherheide geschlagen und damit BSG 2 überholt. Ich glaube nicht, dass Werder uns einen Gefallen tun wollte aber sie haben gegen Wildehausen verloren, d.h., Werder 3 und BSG 2 je sechs Punkte. Die Brettpunkte??? Die Zweite hat es der
Ersten nachgemacht und mit 2 Brettpunkten mehr als Werder den Abstieg
abgewehrt. Die vier Unentschieden wurden gegen Lüneburg (1.), Hellern (3.), Leherheide (6.) und Oldenburg geholt. Mein Dank an alle Spieler. Erwähnen
will ich noch, dass am letzten Spieltag zwei Stammspieler entschuldigt ausgefallen sind. Thomas Jonnek und Dirk Stieglitz sind dankenswerter Weise eingesprungen. DANKE!!! Alles in Allem eine sehr aufregende Saison für beide Mannschaften. Lasst uns die nächste Saison positiv angehen. Mein Blutdruck ist geeicht.

 

Ronald Fleck

22.05. Aufstieg in die B-Klasse

 

Die Spielzeit 2012/13 war für die Bremer SG 6 eine wahre Erfolgsgeschichte. Vor der Saison zählte die Mannschaft von der Papierform zu den Abstiegskandidaten, aber es zeigte sich schnell, dass das Team mehr Potenzial hat und eine gute Rolle in der C-Klasse spielt.

Vor der Schlussrunde lag die BSG 6 noch auf dem 4. Tabellenplatz, hatte es aber mehr oder weniger noch selbst in der Hand, das zweite Aufstiegsticket neben OT Bremen für die B-Klasse zu lösen. Ein Mannschaftserfolg gegen den Mitaufstiegskonkurrenten TuS Syke 3 war ebenso Pflicht wie die gleichzeitige Niederlage des SK Bremen-West 3 gegen den unangefochtenen Spitzenreiter OT Bremen. Last but not least durfte SG Lemwerder 3 gegen SAbt. Werder Bremen 3 keinen Kantersieg landen. Es lag eine knisternde Spannung über diesen Spieltag… Wir traten in Bestbesetzung an, hatten unsere Hausaufgaben gemacht und konnten unseren Gegner knapp, aber verdient mit 3,5:2,5 niederringen. Auch OT Bremen ließ erwartungsgemäß nichts anbrennen, siegte souverän und leistete uns damit wertvolle  Schützenhilfe.  Und als im Internet gegen 18 Uhr 30 mitgeteilt wurde, dass SG Lemwerder 3 „nur“ 4:2 gewonnen hatte, war klar, dass die BSG 6 die Saison als Tabellenzweiter abgeschlossen hat und damit aufgestiegen ist. Es ist ein großartiger Erfolg und ein Erfolg, mit dem kaum zu rechnen war.

Garant für diesen Coup waren die mannschaftliche Geschlossenheit und der
Kampfgeist in der Truppe. Es wurde immer leidenschaftlich um den Mannschaftserfolg und um Punkte gekämpft. Das war eine super Saison!

 

Matthias Rast 

20.05. Schach dem Mord

 

Schweift einem beim montagabendlichen Schachspielen der Blick aus den Fenstern des Vereinslokals der Bremer Schachgesellschaft, so kann man kurz vor dem Weserstadion einen kleinen Segelhafen entdecken. Vor fast 11 Jahren, genaugenommen am 30.07.2002, wurde dort gegen 17.00 Uhr ein Teppichbündel aus der Weser geborgen. Darin befand sich eine weibliche Leiche.

 

Nicht nur dieser seltsame Umstand sprach für einen Mord. Die Tote war nämlich darüberhinaus auch noch mehrfach eingepackt: in einem Leinentuch, einem Plastiksack sowie in einer Luftpolsterfolie. Spätere Untersuchungen ergaben schließlich, dass die Frau durch einen sogenannten Angriff gegen den Hals ums Leben kam. 

 

Was das alles mit der Bremer Schachgesellschaft zu tun hat? Gemach, wie bei einem guten Krimi - um des es sich hier allerdings leider nicht handelt - kommt die Pointe erst zum Schluss. 

 

Die Frau dürfte zwischen 28-32 Jahre alt gewesen sein; das ergab eine Zahnuntersuchung der Anthropologin Ursula Wittwer-Backofen; sie hat entdeckt, das jedes vom Menschen durchlebte Jahr im Zahnzement Spuren hinterlässt, welche unterm Mikroskop sichtbar gemacht und quasi wie bei einem Baum gezählt werden können. Noch verblüffender ist allerdings eine andere von ihr entwickelte Methode. Dafür fotografiert sie zunächst den komplett von jeglichen Überresten befreiten Schädel, dessen wichtigste Punkte anschließend exakt vermessen werden. Mit Hilfe einer Datenbank des BKA legt sie nun dazu passende Muster-Gesichtspartien auf die entsprechenden Schädelpartien, wobei die typischen Proportionen eines Gesichtes die entscheiden Faktoren darstellen. Diese Proportionen verraten auch zu einem gewissen Grad, ob die Person z.B. aus einem asiatischen oder – wie in unserem Fall – aus einem osteuropäischen stammt. Das Ergebnis dieser sehr speziellen Phantombilder verblüfft regelmäßig Laien wie Kripobeamte. In 2 von bislang 5 Mordfällen gab es der Leiche ein Gesicht, anhand dessen der Tote identifiziert werden kann. Eine der drei anderen Mordfälle ist der jetzige; das rekonstruierte Gesicht ist im obigen Plakat zu sehen.

 

Der zuständige Mordermittler vermutet, dass sich die Frau womöglich illegal in Deutschland aufgehalten habe und zur Prostitution gezwungen werden sollte. Diese Vermutung kommt daher, dass eine in Bremen tätige russische Prostituierte die Frau anhand des Phantombildes bei einem Gespräch mit ihrem Zuhälter wiedererkannt haben will. Im Umfeld dieses russischen Zuhälters sind in Bremen weitere Morde geschehen. Allerdings kann man ihn nicht mehr dazu befragen; sein letztes Lebenszeichen ist ein Signal seines Handys im russischen Gebiet an der Ostsee. Dort wurde auch sein zurückgelassenes Auto gefunden. Gehörte er einer Schleuserbande an? Hatte er sie durch sein gewalttätiges Verhalten in Gefahr gebracht? Hat sie ihn deshalb verschwinden lassen? Wir wissen es nicht. Und ohne die Identität der Frau, die hier in Bremen 2002 ermordet wurde, werden der oder die Täter kaum zu ermitteln sein. 

 

Ein Hinweis führt in die Ukraine; und zwar wurden bei der Toten Schmuckstücke gefunden, die man auf Empfehlung einem Antiquitätenhändler vorlegte, der in erster Linie mit russischen Waren handelte; er konnte den Schmuck zeitlich und örtlich zuordnen. Sein Name: Alexander Belilowski - langjähriges Mitglied und Sponsor der BSG. Mögen seine außerschachlichen Hinweise zur Aufklärung des Falles beitragen.

AC

 

P.S.: Weitere Hinweise zum Fall finden Sie hier.

 

Bent Larsen (Foto: Annette Borik)

19.05. Geschichte und Geschichten...

 

aus über 135 Jahren Bremer Schachgesellschaft finden sich, wie hoffentlich hinlänglich bekannt, unter dem gleichnamigen Menüpunkt unter "Über uns". Ob es nun um die erste BSG-Partie geht oder um kuriose Begebenheiten: im Hintergrund wird stets daran gewerkelt, und gelegentlich möchten wir darauf aufmerksam machen. Die Recherche in alten Ausgaben des Weserkuriers hat zu einem Simultan geführt, das in Erinnerung gerufen werden soll: Bent Larsen spielte im Juni 1964 gegen 10 Spieler der BSG ein Handicap-Simultan, dessen damalige Ankündigung im Weserkurier Sie hier finden:

Viel Vergnügen beim Lesen!

AC

 

P.S: Übrigens verlor Larsen zwei der 10 Partien, die eine gegen Helmut Heißenbüttel, die andere gegen Hanno Keller, der darüber an anderer Stelle bereits einmal berichtet hatte: 

15.05. Michael Woltmann wird Vizepräsident des DSB!

 

Am vergangenen Wochenende wurde der erste Vorsitzende der BSG, Michael Woltmann, beim 102. Bundeskongress des Deutschen Schachbundes zum Vizepräsidenten für Verbandsentwicklung des DSB gewählt: wir gratulieren!

 

Bei der Wahl um das vakante Amt kam regelrecht Spannung auf, da gleich drei Bewerber kandidierten: der bisherige Rechnungsprüfer Ingo Thorn, der Berliner Vizepräsident Martin Sebastian und (auf Vorschlag des Präsidiums!) Michael Woltmann aus Bremen. Im zweiten Wahlgang setzte sich Michael Woltmann knapp gegen Ingo Thorn durch.

 

Daneben gibt es aber auch eine betrübliche Nachricht: bei dem Kongress wurde auch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschlossen, und zwar bei den Erwachsenen von 8 auf 10, bei Jugendlichen von 4 auf 5 und bei Schülern von 2 auf 2,50 Euro. Die neuen Beiträge gelten ab dem nächsten Jahr 2014.

 

Weitere Infos zum Kongress finden Sie hier.

AC

 

15.05. Ferienturnier

 

Der SK Bremen-West veranstaltet ein Ferienturnier. Genauere Informationen dazu findet man hier.

MW

13.5. Dabei sein ist alles - Deutsche Problemlösemeisterschaft 2013 in Bremen

 
Am Wochenende 11.-12.05. fand in Bremen die Deutsche Problemlösemeisterschaft 2013 statt. Bei der Bremer Problemlösemeisterschaft setzte sich zwar Axel Buhrdorf durch, aber sowohl er als auch die weiteren Teilnehmer vor mir waren an dem Wochenende verhindert, sodass ich als Viertplatzierter die Ehre bekam, dort teilzunehmen. Auftakt war ein Blitzturnier mit einigen Problemlösern und Werderanern am Freitagabend. Am Samstagnachmittag ging dann die eigentliche Meisterschaft mit 2-Zügern los. Die 20 Minuten für drei Aufgaben reichten mir überhaupt nicht, ich bekam keine Idee und musste ein leeres Blatt abgeben. Den Tipp, wenn die Zeit ausgeht, einfach irgendeinen Zug hinzuschreiben, in der Hoffnung, es könnte zufällig der richtige sein, habe ich leider erst hinterher bekommen. Blöd gelaufen, hätte aber wohl auch nichts gebracht. Die richtigen Züge waren doch sehr verblüffend.
 
Bei den drei 3-Zügern wurde es nicht besser, trotz deutlich mehr Zeit (60 Minuten) -  keine Chance. Auch die Strategie, sich nur auf zwei Aufgaben zu konzentrieren um dann mehr Zeit dafür zu haben, ging nicht auf. Große Verwirrung plötzlich, als ich ein Matt in 2 fand. Entweder ich habe eine unglaubliche Nebenlösung entdeckt oder eine Verteidigung übersehen. Natürlich traf zweiteres zu, wie ich bald sah, also weitersuchen. Die eine später gefundene und aufgeschriebene Variante funktionierte leider nur im Sinne eines Hilfsmatts (dazu später mehr). Also weiter null Punkte.
 
Dann kamen drei Studien in hundert Minuten. Das lag mir deutlich mehr, da es am ehesten dem normalen Spiel entspricht und ich holte die ersten 3 Punkte von möglichen 15 in dieser Runde. Bei zwei Studien fand ich immerhin den richtigen ersten Zug, aber später nicht die besten Antworten. Aber trotzdem große Erleichterung beim Studieren der Lösungen, die immer sofort nach der Abgabe verteilt wurden, dass nicht alles falsch war und ich nicht mit null Punkten aus der Meisterschaft gehe.
 
Am Sonntagmorgen ging es dann mit Selbstmatts weiter. Hier zwingt man den Gegner, dass er einen matt setzt, was der versucht zu verhindern. Eine Denkweise, die dem normalen Schach ja eher fremd ist. Wenn man sich damit vorher nie ernsthaft beschäftigt hat, eine schwierige Sache. Den richtigen Zug hatte ich zwar auf dem Brett, sah aber die Drohung nicht und verwarf den Zug wieder. Dann waren die Mehrzüger dran, zweimal matt in 4 und einmal in 7. Auch hier die Strategie, den 7-Züger gleich abhaken und sich auf die anderen beiden konzentrieren, brachte aber nichts, keine zündende Idee, nur wieder ein Hilfsmatt, dass aber erst in der letzten Runde dran war. Bei einem Hilfsmatt macht der Gegner nicht die besten Züge um das Matt zu verhindern sondern um es dem Gegner zu ermöglichen ihn matt zu setzen. Auch das ein Thema, mit dem ich mich nur in der Vorbereitung auf das Turnier beschäftigt habe, das reichte offensichtlich nicht aus, auch wenn ich mich nur auf eine Aufgabe konzentriert habe, somit wieder null Punkte.
 
Es gab insgesamt 27 Teilnehmer, auch aus den Niederlanden, Russland und Litauen. Gewonnen hat der Problemlöse-Großmeister und Titelverteidiger Arno Zude. Für mich kam dabei der 27. Platz heraus, mehr war wohl auch nicht möglich. Zur Siegerehrung erschien auch der 91jährige Problemkomponist Herbert Ahues und gratulierte jedem Teilnehmer. Ein schöner Abschluss und insgesamt eine interessante Erfahrung. Den Wechsel vom normalen Schach ins Problemschach strebe ich aber erstmal nicht an.
HH



Aufgaben mit und ohne Lösungen
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10.5. Nachlese August Kohlrausch Memorial: Turnierbericht im Weserkurier

 

BSG goes Weserkurier: Vorgestern erschien im Weserkurier der Turnierbericht zum August Kohlrausch Memorial. Den Artikel finden Sie hier:

AC

WK 8.5.2013 Turnierbericht 1.jpg
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06.05. Rumänien für Anfänger und Schluß

 

Der Winzling in Runde 9 wurde in einer spannenden Partie besiegt. Jetzt steht es Dennis gegen Rumänien immerhin 3,5 aus 7 bei 2 aus 2 gegen den Rest der Welt. Damit ging die Fide-Amateur WM 2013 versöhnlich zu Ende. Den Titel des Fide-Instructors werde ich im September voraussichtlich verliehen bekommen und darf dann auch offiziell auf dicke Trainer-Hose machen. Und ohne Training wird man auch kein besserer Spieler. Jeder kriegt eben den Titel, den er verdient, für das, was er besser kann. Ach ja: Nächstes Jahr ist die Amateur WM in Singapur, da geht´s wieder um den FM-Titel für den Gewinner. Allerdings dürften die Asiaten auch nicht schlecht dabei sein. Die neunte Runde sah auch wieder 9 Spieler unter 20 Jahren an den ersten 6 Brettern. Der Jugend dürfte auch in Zukunft die Amateur WM gehören.
 
Rumänien selbst sah so aus wie ich Griechenlands Festland dereinst kennengelernt hatte: Es gibt schöne Ecken und „arme“ Ecken. Insgesamt aber war Iasi eine Stadt, in der man es bequem aushalten kann, Rumänien ein Land, in dem man nur bei Selbstgemachtem ein Einkaufs-Schnäppchen machen kann und die Rumänen an sich habe ich als ein freundliches, verlässliches und hilfsbereites Völkchen erleben dürfen. Nur die Frauen lachen nie, wenn sie einen nicht kennen. Das liegt daran, dass schon das Lächeln als Aufforderung zum Anbaggern gesehen wird. In Spanien ist das auch so, hab ich mir sagen lassen. Naja, man kann nicht alles haben.
Wenn die Rumänen nicht so hoffnungslos unterbewertet wären, würde ich wieder hinfahren.
Schönen Gruß!
DC

02.05. BSG goes Wikipedia (TeilI)!

 

Der erste BSG-relevante Artikel in der Wikipedia ist erschienen: das August Kohlrausch Memorial hat sich in der Enzyklopädie des Internets verewigt. Weitere sind in Vorbereitung und werden folgen, so u.a. das Carl Carls Memorial und ... ach, lassen Sie sich einfach überraschen!

AC



30.04. Rumänien Teil 6 oder Kinder, Kinder

 
Runde 8 zeigte etwas Unübliches: Ich habe gegen einen alten Mann gespielt und nicht gewonnen. Sehr ungewöhnlich.
Spätestens jetzt ist auch die von allen vermutete Wahrheit ans Licht getreten: An den ersten 6 Brettern spielten 9,5 Spieler unter 20 Jahren (bei einem der Strategen liess sich das Alter praktisch nicht bestimmen). Und damit nicht genug: Nach Spielen gegen die Jahrgänge 1999, 1993 und 1995 schiesse ich zum Schluß in Runde 9 noch mal den Vogel ab: Elo 1618 klingt noch einfach, +41 Punkte aus 8 Runden machen leider keinen Spaß mehr und Jahrgang 2001 sagt alles. Kinder, Kinder, was soll man davon halten…. Noch steht es im Kampf Dennis-Rumänien 2,5 aus 6. Ich kann noch ausgleichen.
Wenigstens gibt es heute Abend bestimmt wieder Champions League für lau im rumänischen TV.
 
Und falls noch irgendjemand glaubt, er wäre Schach-Verrückter, dem sei folgende Information nahe gelegt: Ein Mitglied der türkischen Spielerfraktion dieses Turniers hat das Fide-Logo (der Kreis mit dem „Gens una sumus“ darunter) mit der Überschrift „FIDE“ in beinahe Handtellergröße als Tätowierung auf seinem Oberarm, noch dazu nicht besonders scharf gestochen. Unabhängig davon, dass ich überzeugt bin, dass dieser Spieler seine Begeisterung für Schach an sich und nicht für den nur teilweise brauchbaren Welt-Schachverband ausdrücken wollte, macht mir dieser verewigte Beweis der Liebe zum Spiel Angst. In dem Moment, in dem ich diese Worte schreibe, fühle ich mich spontan daran erinnert, dass Lubomir Ftacnik seinerzeit sehr irritiert war, als er den Design-Klodeckel mit Schachmotiv bei mir zuhause gesehen hat. Wahrscheinlich sind wir doch alle einfach bekloppt ;-)
DC

29.04. Rumänien Teil 5 oder „Ein Titel ist ein Titel“

 
Es ist fast geschafft! In Runde 6 wurde ein passiver Libyer (ja, so was gibt´s auch) in einer langwierigen Partie überspielt und in Runde 7 war ich zu blöd, mich ordentlich zu verteidigen, nachdem ich schon die bessere Stellung mit Schwarz und deutlichsten Zeitvorteil rausgespielt hatte. Man kann nicht alles haben. Mein libyscher Gegner und sein zur Analyse dazugekommener Landsmann erzählten mir noch etwas über die derzeitigen dortigen Verhältnisse: Besser seien die Verhältnisse geworden, aber seltsam sei es schon; mittlerweile hat fast jeder eine Schusswaffe. Da ist das Gefahrenpotenzial naturgemäß höher als anderswo und die Gefühlswelt verlagert sich in eine ungewohnt Richtung.
Während der sechsten Runde fand in der Halle des Einkaufszentrums, wo unser Spielsaal war, eine Live-TV-Modenschau mit Live-Musik statt. Freunde, ich sage Euch: Die Bässe des Schlagzeugs wirkten so sehr, dass bei uns im zweiten Stock die eine Hälfte der Spieler automatisch bei jedem Lied mitschunkelte. Die andere Hälfte wurde aufgrund der hohen „Puls-Empfehlung“ des Schlagzeugs, vielleicht auch nur, weil es so laut war, deutlich unentspannter…. Der fatalistische Schachspieler, bereits sturmerprobt und mit jeder vorsätzlichen („10 cm Seitenabstand zum nächsten Brett reichen doch vollkommen aus! Aufschreiben kann man auf den 5 cm vor dem Brett.“) oder sorglosen (glaubt es: Laute Musik ist besser als Schach spielen im Halbdunkel!) Ablenkung konfrontiert worden, zuckt mit den Schultern, weil er es ja doch nicht ändern kann und auch die Gegner mit der Schikane zu kämpfen haben, freut sich über die Abhärtungslektion und konzentriert sich wieder. Zur Klarstellung muss gesagt werden, dass die Organisatoren wirklich nichts dagegen tun konnten und es vorher auch nicht wussten. Überhaupt machen die Organisatoren hier einen erstklassigen Job, das muss mal gesagt werden.
Um ganz beiläufig auf die Überschrift zurückzukommen: Mit 4 aus 7 habe ich mich nicht mit Ruhm bekleckert, da hätte ich mich lieber mit Rum bekleckern sollen, aber: Verloren habe ich nur gegen junge rumänische Spieler, deren vergangene und aktuelle Ergebnisse eine klare Unterbewertung zeigen. Was will man aber auch erwarten in der rumänischen Hauptstadt des Schachs, wo ca. 3000 Kinder in der Schule Schach lernen und es professionelle Schachlehrer in der Schule gibt? Zur Verbesserung seines Elo-Ratings sollte man sich Rumänien als Turnierziel daher eher nicht aussuchen.
 
Das Highlight: Die Prüfung zum Trainer wurde mit dem erhofften Ziel absolviert! Es leben die gesunden Vorkenntnisse! Die 3 Seminar-Tage und das am ersten Tag verteilte dicke Buch zur Vorbereitung auf die Prüfung haben auch sehr geholfen… Enorm war auch das Niveau des Seminars. Wir mir zugetragen wurde, waren von den 20 Teilnehmern (4 Frauen) fast alle Titelträger und mindestens Teilzeit-Schachtrainer. Da fühlt man sich manchmal ziemlich klein….
Und damit wären wir dann beim Zitat, dass nicht nur Huub Stevens schon in den Mund genommen hat: „Ein Titel ist ein Titel.“ Sofern der Schachbund nichts dagegen hat, dürfte ich beim nächsten Fide-Board-Meeting im September folglich einen der seltenen Fide-Instructor-Trainer-Titel verliehen bekommen. Bisher gibt es in Deutschland nur ganze 4 Fide-Senior-Trainer, darunter so ehrenvolle Namen wie Artur Jussupow, Bundestrainer Uwe Bönsch und Igor Glek, (ehemaliges) Vorstandsmitglied der ACP, 6 Fide-Trainer und 3 Fide-Instructoren, zu denen z. B. auch IM Jonathan Carlstedt gehört, der seit ein paar Jahren eine Schachschule in Lüneburg hat. Zum Fide-Trainer bin ich eh nicht geschaffen, die sind für Spieler mit einem Rating zwischen 2150 und 2450 gedacht.
Zum Schluß noch ein Zitat des Dozenten: „Man bezahlt einen Trainer für seine Lehr-Qualitäten und nicht für seine spielerischen Fähigkeiten. Wenn man einen guten Spieler haben will, empfehle ich Rybka oder Houdini, die spielen ziemlich gut, erklären aber nur sehr selten…“ Nebenbei erwähnt: Man lernt tatsächlich viel über systematisches Schachtraining, selbst wenn man darüber schon Bücher gelesen und sich intensiv Gedanken gemacht hat. Was habe ich Zeit mit nutzlosem Training verschwendet!
 
Jetzt noch 2 Runden gut spielen, um das Turnier halbwegs zu retten und dann mal wieder selbst trainieren…
DC

27.04. Rumänien für Anfänger Teil 4 oder Licht und Schatten, aber immer Sonne

 
Die Runden 4 und 5 liefen durchwachsen. Eine unnötige Niederlage in einem sicheren Remis-Endspiel gestern (die dritte Seeschlange über 60 Züge in diesem Turnier) und ein leichter Sieg kraft überlegenen Wissens heute zeigen, wie nah Licht und Schatten im Schach beieinanderliegen (Donnerwetter! Was für eine subtile Bezugnahme auf den Titel.). Nachdem ich nach der gestrigen vierten Runde mit den Medaillen-Rängen abgeschlossen hatte und auch kein Champions League Sieg meine Stimmung aufheitern konnte, beschloss ich, am Fide-Trainer-Seminar teilzunehmen, um des Deutschen Sucht nach Zertifikaten als Beweis für entsprechende Fähigkeiten zu befriedigen und dann hoffentlich demnächst sagen zu können „Ich kann nicht nur gut beibringen, ich hab sogar ein Zertifikat!“ Erstaunlicherweise interessieren sich die Schachspieler in Deutschland bei der Wahl ihrer (nicht nur Schach-) Trainer hauptsächlich dafür, wie stark jemand selbst spielt und ob man für irgendetwas ein Beweispapier hat. Ob man bereits gute Spieler zu Landesmeistern gemacht oder noch andere Referenzen hat, wird nicht gefragt. Der alte Obermufti Dvoretzky, seines Zeichens nur IM, oder (der Fide-Trainer schlechthin – er hat nicht nur Karpov als Weltmeister trainiert!) Fide-Trainer-Chef Adrian Mikhalchishin (immerhin GM mit Top-Elo von 2552 vor 14 Jahren) wären in Deutschland vermutlich nie zu ihrem Ruhm gekommen, weil sie es als Spieler nie auf höchstes Niveau geschafft haben.
 
Zwischen dem Trainer-Schein und mir steht aber noch die Teilnahme an mehreren anstrengenden 5-Stunden Sitzungen vor den Runden und eine Prüfung. Daher fiel mir heute früh die Entscheidung auch nicht leicht: Riskiere ich, die kommenden Runden vom Seminar mental ausgelaugt zu sein und meine Elo zu ruinieren oder krieg ich Beides halbwegs hin? Der erste Tag sprach schon mal für mich, es ging Beides: Viel gelernt und dann noch gewonnen. Wir werden sehen, was die nächsten Tage an Punkten bringen.
Wenn´s klappt, nehme ich immerhin doch noch einen seltenen Fide-Titel mit. Zwar nicht den, den ich ursprünglich wollte, aber unterrichten konnte ich eh immer schon besser als spielen, da kann man schließlich keine Figuren einzügig einstellen.
 
Ach ja: Schach rockt all over the world:
 
Demnächst auch in Rumänien, wo die Sonne immer scheint. Ich hätte mich mal trauen sollen, eine Kamera und meine Sonnenbrille mitzunehmen, das hätte sich gelohnt…
DC
A. Buhrdorf mit O.Höpfner (r) und M.Woltmann (l)

26.04. 9 mal Matt in 90 Minuten

 

So lautete die Herausforderung am vergangenen Montag bei der 1. Offenen Bremer Problemlösemeisterschaft, und als wären dies nicht der Neunen genug, stellten sich ausgerechnet 9 Teilnehmer den ungewohnten Mattbildern, die vom Turnierleiter Andreas Calic zusammengestellt worden waren.

 

Als das erste Turnier seiner Art in Bremen gab ihm die BSG als Ausrichter besonderes Lokalkolorit: nicht nur, dass die August Kohlrausch Memorial genannte Veranstaltung gleich nach zwei gleichnamigen ehemaligen Mitgliedern benannt war; auch alle ausgewählten Zwei-, Drei-, Vier- und Fünfzüger sind sämtlich von Bremer Schachspielern verfasst worden. Besonderes Kopfzerbrechen verursachten dabei die lediglich zwei Züge umfassenden Kompositionen des in Bremen lebenden GM Herbert Ahues, während einige der vermeintlich schwierigeren Mehrzüger gleich mehrfach geknackt wurden.

Selbst die Presse ließ sich dieses besondere Ereignis nicht entgehen, und wenn es noch eines Nachweises bedurfte, dass es sich bei Schach um Sport handelt, dann hat ihn der Weserkurier erbracht: besagter Mitarbeiter kam nämlich von der Sportredaktion!

 

Axel Buhrdorf hat sich von den ungewohnten Stellungsbildern am wenigsten verwirren lassen und sich unangefochten den ersten Platz 1 gesichert, während bei der Vergabe der nächsten beiden Plätze die Zeit entschied: Alessandro Montes gab seine Antworten knappe 3 Minuten vor Dirk Stieglitz ab.

Bei der Siegerehrung überreichte Oliver Höpfner als Präsident des Landesschachbundes den Pokal für den 1. Platz, mit dem sich Axel Buhrdorf zugleich auch für die im Mai stattfindene 37. Internationale Deutsche Problemlösemeisterschaft qualifiziert hat. Auch vergaß Oliver Höpfner nicht, den Vorsitzenden der Bremer Schachgesellschaft, Michael Woltmann, dafür zu danken, das ungewöhnliche Turnier ins Leben gerufen und damit das schachliche Geschehen in Bremen um eine interessante Variante bereichert zu haben. Möge hiermit eine neue Tradition begonnen haben!

AC



Die Aufgaben
August Kohlrausch Memorial 2013.doc
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Die Lösungen
AKM 2013 Lösungen.doc
Microsoft Word-Dokument [721.0 KB]

25.04. Ehre, wem Ehre gebührt!

 

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Bremer Schachjugend wurde unser Mitglied Jago Matticzsk für seine Verdienste um das Bremer Schulschach geehrt. Michael Woltmann überreichte ihm im Namen des Präsidiums des Landesschachbundes die Silberne Ehrennadel.

Jago hat seit Jahren neue Impulse im Bereich des Schulschachs gesetzt und trägt einen großen Anteil daran, dass die Mitgliederzahlen im Bereich der Kinder und Jugendlichen stark ansteigen. Wir gratulieren sehr herzlich!

MW

25.04. Rumänien für Anfänger Teil 3 oder lieber gewonnen als geronnen

 
In Runde 3 wurde der angekündigte ältere Herr, wieder ein Rumäne, erwartungsgemäß besiegt. Auch die Art und Weise scheint typisch für meine Partien gegen die älteren Semester zu sein: Erst leicht passiv rumstehen, dann die obligatorisch aggressive Spielanlage des Gegners nicht verhindern können, nervös werden, das schachliche Survival-Paket auspacken und schließlich in einer wild gewordenen Stellung die gemeineren positionellen Drohungen aufzustellen. Dabei fing mit einem Stonewall im Anzug alles scheinbar gemächlich an. Wieder mal eine schräge Eröffnung, was Bekanntes soll sich wohl hier in Nah-Ost nicht einfinden. Diese Partie kann allerdings überraschend vielseitig zu Trainingszwecken genutzt werden, hier ist alles drin, von schlau bis blöd, von positionell bis taktisch:

Brauchbare Kommentare, die über Engine-Erkenntnisse hinausgehen, werden gerne angenommen.
Für den Turniersieg brauche ich jetzt nur noch die restlichen 6 Partien gewinnen, das sollte dann reichen…
Ansonsten ist hier feinstes Sommerwetter (auf hochdeutsch: Es ist wärmer als Einem beim Schach lieb ist!!!) bei pausenlos strahlend blauem Himmel. Hier gibt´s eben weder Weser-Wolken noch Flugzeugkondensstreifen. Fehlen nur noch die Cheerleaderinnen…
DC

24.04. Unser griff nach der Schachkrone, Teil 2

 

von Dennis Calder

 

Rumänien für Anfänger Teil 2 oder Champions League für lau auf 3 Kanälen
 
In Runde 2 spielte ich gegen den nächsten Rumänen. Vor der Runde war der Fide-Schiedsrichter aus Neuseeland gierig darauf, ein Photo von mir zu machen. Verständlich, schließlich hatte ich ein All Blacks Rugby Trikot an.
Der Begriff Haudegen scheint für meinen Gegner erfunden worden zu sein. Ein Kinn wie ein Preisboxer, die Figur eines gealterten Preisboxers und das Gemüt eines osteuropäischen Braunbärs, der gerade gefressen hat. Und wie ein satter Braunbär nur scheinbar friedlich. Nach zähem Kampf im Grünfeldinder sah ich schließlich in einem Schwerfiguren-Endspiel mit einem Haufen Bauern keine Gewinnideen mehr für beide Seiten und probierte eine Zugwiederholung. Mein Gegner allerdings wollte noch weiter kneten. Als ich mich dann schließlich um meine solide Stellung brachte und mein Gegner schon das große M im Auge hatte (nein, nicht McDonalds, sondern Matt), konterte ich mit einem forcierten Dauerschach zum Remis. Schön spannend, Ergebnis war in Ordnung.
Die Champions League war da deutlich lustiger: Bayerns 4-0 gegen Barcelona ist schon ein Wort zum Sonntag, zumal Barca fast kein Torchance produzierte, die Neuer wirklich gefährlich wurde. Auch wenn das 2-0 von Gomez wohl abseits war und Müller beim 3-0 durch Robben durch Sperren ohne Ball foul spielte, war das Ergebnis voll in Ordnung; schließlich hatte Pique gleich 2 Mal absichtlich Hand im 16er gespielt und Bartra immerhin ein Mal, ohne dass der Schiri auch nur ein Mal gepfiffen hätte (das rumänische TV hat sehr lustige Bild-Lupen für solche Situationen, sehr ergiebig kann ich da nur sagen!). Ausgleichende Gerechtigkeit.
Heute steht die nächste Runde gegen einen alten Mann (Jahrgang 1936) an, da pflege ich traditionell zu gewinnen. Wäre ja auch mal schön, so zur Abwechslung. Und der BVB macht bestimmt keine 4 Tore gegen Real, so was lässt Mourinho gar nicht zu… Übertragen wird heute wohl nicht mehr auf 3 Kanälen, mindestens aber auf dem ZDF, welches hier mit Original-Ton und dann noch mal mit rumänischen Untertiteln empfangbar ist, wenn ich mich nicht irre.
 
Die erste hutzelige alte Frau habe ich immerhin auch schon gesehen, auch wenn sie nur im Hotel stand und mir Blumen verkaufen wollte und keinen Ochsenkarren hinter sich her zog.
 
Interessant geworden ist bereits meine Rückreise: Tarom hat mindestens den ersten Flug verschoben, so dass ich schon mehrfach vergeblich versuchte, bei Tarom die Alternativen ausfindig zu machen. Aber wie heisst es so schön? Zurück kommt man immer, irgendwie. Fraglich ist nur, wann. Wenn man dann aber daran denkt, dass hier Leute mit einem monatlichen Durchschnittsgehalt von 250-350 Euro über die Runden kommen müssen, relativiert sich der Ärger sehr schnell wieder. Wir sollten sowieso nie vergessen, wie gut es uns geht…
DC

23.04. Problemlösemeister gefunden!

 

Axel Buhrdorf ist in die lokale Schachhistorie eingegangen: beim gestrigen August-Kohlrausch-Memorial, der 1. Offenen Bremer Problemlösemeisterschaft, belegte er nach anderthalbstündiger Problemlöserei den ersten Platz und hat sich damit für die im Mai staffindene Internationale Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Wir gratulieren! Ausführlicher Bericht sowie Fotos folgen in Kürze!

AC

23.04. Ehemaliger BSG´ler greift nach der Schachkrone!

 

Folgender Bericht erreicht uns von unserem ehemaligen Mitglied Dennis Calder:

 

Rumänien für Anfänger oder wie lange dauert es, bis ich das erste Mal beklaut werde?
 
Nach dem Aeroflot Open Moskau in 2008, Island und London 2011, 2012 noch mal Island sowie der tiefe Süden (Bad Wildbad im Schwarzwald war eine längere Anreise als nach Island…), war dieses Mal Nordost-Rumänien dran: Die Fide-Amateur-WM lockt mit einem Fide-Meister-Titel für den Sieger und außerdem war Reykjavik Ende Februar dieses Jahr zu früh in meiner Probezeit (übrigens bestanden J). Drei Islandbesuche machen außerdem noch keinen Elfmeter, so lustig es da auch ist (wo gibt es sonst ein Phallus-Museum?)
Hier die Regeln des Turniers in schlichter Beschreibung: Schaffe es pünktlich in den Nordosten Rumäniens und besiege dann mehr Anfänger in 9 Runden als der Rest der Teilnehmer im Turnier. Anfänger trifft´s hier für Anspruchsvolle sehr genau; zugelassen sind nur Spieler mit ohne Elo oder mit ohne Elo über 2000. Mit ohne irgendwelche brauchbaren Informationen über Rumänien im Vorfeld (Peter Maffay und Liviu-Dieter Nisipeanu sind neben ein paar Fußballern die einzigen Rumänen, die mir überhaupt bekannt sind und die kennen mich alle nicht) erlag ich den Klischees und liess vorsichtshalber meine teure Uhr zuhause. Aber zuerst die Anreise: Wie kommt man nach Iasi im Nordosten? Schließlich ist das so weit weg von daheim, dass sogar die Karpaten sich entschlossen haben, vorher auszulaufen…. Von Frankfurt nach Bukarest ist ja noch eine leichte Übung, aber dann? Ohne rumänische Sprachkenntnisse sind Eisenbahnen oder Gewagteres eher nicht angesagt. Wie kommt man nun von Bukarest nach Iasi? Austrian Air bot die Route Frankfurt-Wien-Iasi an, doch da wurde es bei Buchung zu teuer, also Tarom. Was ist Tarom? Ein Brettspiel? Ach nee, das war Carrom. Tarom ist die rumänische Fluglinie, die mit Propellerflugzeugen innerhalb des Landes eilige und / oder verwöhnte Reisende transportiert. Eine noch nie zuvor gehörte Fluglinie klingt nur mäßig Vertrauen erweckend, aber Piloten sind ja nicht alle lebensmüde. Und die Realität gab mir Recht: Der Flug nach Bukarest und auch der Anschluss nach Iasi hinterliessen schöne Flughafen-Bilder und keine hutzeligen alten Frauen, die Ochsenkarren ziehen. Das Hotel und Iasi (sprich: Jasch wie Pasch) sind zumindest im Hotelumkreis mitunter sehr schön und Sorgen um meine Klamotten mache ich mir auch nicht mehr. Aber man weiss ja nie. Mehr dazu in Kürze.
Zur ersten Runde: Es war mal wieder ein Kind zu bespaßen und natürlich hatte ich schwarz und mein Gegner ist ein Freund der Abtauschvariante im Damengambit bzw. Slawen. Der Bengel war Jahrgang 1999 und es ging nach durchwachsenem Spiel (ich hab in´s angenommene Damengambit übergeleitet, jedoch ohne zu wissen, wie das geht und landete dann schnell in einem Halbslawen mit Minustempo) remis aus. Warum krieg ich die Kinder immer gleich in der ersten Runde? So viele Kinder gibt´s in diesem Turnier gar nicht. Was soll das also? Ich weiss es nicht. Naja, in Runde 2 ist ein Spieler ohne Elo dran, der aber schon anderswo nachgewiesen hat, dass er meine Spielstärke hat.
Das Turnier fängt ja gut an…. Wenigstens wurde ich noch nicht beklaut und Champions League scheint´s hier auch zu geben.
DC

19.04. (Problem)Schach im Weserkurier!

16.04. St. Pauli Open

 

Hallo liebe Schachfreunde,

 

auch in diesem Jahr veranstalten wir, die Schachabteilung des FC St. Pauli, wieder unser inzwischen fast schon etabliertes Schach-Open. Das 4. St. Pauli-Open findet vom 06.Juli – 14. Juli 2013 wieder im Ballsaal der Südtribühne des Fußballstadion des FC St. Pauli im Zentrum Hamburgs statt.

Ich möchte Sie nun herzlich bitten, dass Sie unsere Ausschreibung für unser großes Schachturnier an die Mitglieder ihres Vereins sowie andere Vereine in ihrer Region weiterleiten und, wenn möglich, auch auf ihrer Homepage veröffentlichen. Wir würden uns natürlich freuen auch Schachspieler jeder Spielstärke aus Ihrem Verein bei uns in Hamburg begrüßen zu können.

Ansprechpartner für unser Open sind unser Abteilungsleiter Thomas Schüttler und unser Schachwart HaJo Kehr (info@fcstpauli-open.de ). Die Homepage mit vielen Informationen und der Ausschreibung finden Sie hier:

http://fcstpauli-open.de/ausschreibung-2013/

 

Viele Dank im Voraus für Ihre Mühe,

 

Frank Müller, Pressewart der Schachabteilung des FC St. Pauli

 

www.fmfotografie.de

15.04. Die Vierte verlässt die Abstiegszone!

 

Mit einem 4,5:3,5 Erfolg setzte sich gestern die vierte Mannschaft der BSG in der Stadtliga gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, den SF Findorff 2, durch und verließ damit eine Runde vor Schluss die Abstiegszone. Der immens wichtige Sieg zeichnete sich zur Beruhigung aller schon früh ab, da die Mannschaft bereits weit vor der ersten Zeitkontrolle durch die Erfolge von Lothar Brandt (Brett 4), Andreas Calic (Brett 1), Erhard Waldeck (Brett 7) und Ronald Fleck (Brett 2) mit 4:1 in Führung ging. Lothars Gegner war dabei so gastfreundlich, einzügig einen Turm herzuschenken, während Ronald sein Gegenüber mit hübschen Zugzwangmanövern in einem reinen Springerendspiel zur Aufgabe zwang. Den entscheidenden halben Punkt für den Mannschaftssieg steuerte schließlich Herwarth Ernst am fünften Brett bei, der zunächst im Sinne der Brettpunkte seine gewonnene Stellung weiter spielte, ehe er bei den sich anbahnenden Niederlagen der noch spielenden Kollegen unbewusst auf Nummer sicher ging, indem er seinem Gegner einen hübschen Remistrick erlaubte. Da der andere Konkurrent um die sichernden Plätze Delmenhorst 3 zeitgleich gegen Werder 4 verlor, ist der Klassenverbleib damit wieder in greifbare Nähe gerückt. Allerdings erlaubte die ebenfalls in der Stadtliga spielende 3. Mannschaft der BSG einem weiteren Konkurrenten, nämlich SK Bremen-West 1, einen Punkt, was die Freude über den Sieg ein wenig eintrübte.

AC

15.04. Erik Pahl fährt nach Oberhof

 

Vom 18.05. – 26.05.2013 wird die diesjährige Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft in Oberhof (Thüringen) ausgetragen – mit dabei auch Erik Pahl (Bremer SG). Er landete zusammen mit drei weiteren Spielern bei der Bremer Jugendeinzelmeisterschaft in der U10 punktgleich auf dem 3. Tabellenplatz. Ein Stichkampf musste nun darüber entscheiden, wer das dritte und letzte Ticket in dieser Altersklasse nach Oberhof löst. Hier setzte sich nun Erik gegen die Konkurrenz durch. Es ist ein schöner Erfolg.

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß in Thüringen!

MR

12.04. Leben mit dem Matt

 

Im Mai findet in Bremen die Deutsche Meisterschaft im Lösen von Schachproblemen statt. Diese Meisterschaft veranlasste mich, die Materie näher kennenzulernen.
Einige Recherchen im Internet brachten merkwürdig anmutende Diagrammstellungen zum Vorschein und mit ihnen ein Genre, das sich möglicherweise den Menschen erst auf den zweiten oder gar dritten Blick erschließt. Vielen womöglich nie.

Schachprobleme haben mit Partiestellungen nicht viel zu tun. Daher sind sie oft nicht leicht zu lösen. Der an Strukturen gewöhnte Mensch findet sich nur schwer zurecht, wenn Könige auf vollen Brettern in der Mitte herumstehen, bei teilweise merkwürdiger Materialverteilung. Mit der Zeit konnte ich mich aber mit den orthodoxen Problemen anfreunden. Endspielstudien oder Mattforderungen in 2 oder 3 Zügen empfand ich langsam aber sicher als Herausforderung.

Eher abstoßend finde ich das Märchenschach. Ich habe schon genug Probleme mit den bekannten Figuren. Mich dann auch noch mit Nachtreitern, Hamstern oder sonstigen Viechern herumzuplagen, das sehe ich nicht ein.

Mehr durch einen Zufall wurde ich vor einiger Zeit auf Herbert Ahues aufmerksam. Herbert Ahues ist 91 Jahre alt, lebt in Bremen und ist Großmeister der Schachkomposition. Ich nahm Kontakt zu ihm auf und lud ihn zu einem Vortrag ein. Diesen sagte er zu, musste aber wegen seines nachlassenden Gehörs einen Rückzieher machen. Stattdessen lud er mich ein, ihn zu besuchen. Dieser Einladung bin ich nun gefolgt.
Herbert Ahues wohnt im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses ohne Fahrstuhl. Er lebt seit seiner Scheidung in den 70er Jahren allein. Als er die Tür öffnet, bemerke ich, dass er auch gut 20 Jahre jünger sein könnte. Er lächelt und bittet mich in eine aufgeräumte Wohnung, in der er alle Mühen des Alltags noch selbst bewältigt.

Wir kommen ins Gespräch. Alt werden, so sagt er, sei ein zweischneidiges Schwert. Vor zwei Jahren gab er seinen Führerschein ab. Er wollte nicht warten, bis man ihm das empfiehlt. Alle Einkäufe erledigt er seither zu Fuß, gelegentlich mit einer kleinen Karre.

Herbert Ahues erzählt sehr offen aus seinem Leben. Er ist der Sohn eines  Schachprofis. Carl Ahues versuchte seine Familie auf den 64 Feldern zu ernähren. Durch Arbeitslosigkeit hatte er keine andere Wahl. 1929 wurde er Deutscher
Meister und spielte gegen die ganz Großen. Sein höchster historischer Elowert liegt bei 2651. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden deutsche Spieler zu den großen Turnieren nicht mehr eingeladen. Er hielt sich und die Seinen mit Schachecken in Zeitungen und Radiosendungen über Wasser.

Herbert Ahues wird im Krieg verwundet, was ihm wegen der dadurch notwendigen Heimreise wohl das Leben rettet. Seine Einheit wird ausgelöscht. Er zieht nach Bremen und wird hier Lehrer. Sein Vater hatte sich gewünscht, dass Herbert einen soliden Beruf erlernt. Als er sich zunehmend für die Schachkomposition interessiert, ist Carl erleichtert, denn davon könne man keinesfalls leben. Dennoch verschickte Herbert seine Aufgaben an Zeitungen in der ganzen Republik. Zu jener Zeit hatte jede anständige Zeitung eine Schachecke und zahlte 5 bis 10 Mark je Aufgabe. Für den jungen Herbert war das ein nettes Zubrot. 

Bis heute komponiert Herbert Ahues regelmäßig. Er ist einer der erfolgreichsten Komponisten von 2-Zügern weltweit. 4000 Probleme hat er erschaffen und es werden noch immer mehr. Um die 1000 Preise und Auszeichnungen hat er bekommen. Er ist einer von nur 47 Menschen weltweit, die den Titel „Großmeister der Schachkomposition“ tragen.

Auf DIN A5 Papier lässt er sich Diagramme in einer Druckerei drucken und stempelt die Figuren darauf. Von Computern hat er gehört und ist sehr interessiert an meinem Laptop. Wir schauen uns gemeinsam die Internetseite des Landesschachbundes an. Ich zeige ihm die Möglichkeit, Diagramme mit Fritz zu erstellen. Er ist begeistert, will sich aber keinen Computer mehr anschaffen. Er versendet noch regelmäßig seine Aufgaben. Durch das Aussterben der Schachecken in Tageszeitungen erscheinen seine Aufgaben vorwiegend in der Schwalbe, Rochade oder der Zeitschrift Schach. Aber auch in der Heilbronner Stimme, einer Tageszeitung mit traditioneller Schachecke, kann man seine Werke gelegentlich finden. Von den Rätseln im Weser-Kurier hält er nichts. Billiger Ramsch sei das, ohne Angabe des Komponisten. Der schämt sich wohl, meint er.

Herbert Ahues hat ein Buch geschrieben. Es erschien sogar in in zwei überarbeiteten Versionen. Offiziell ist es vergriffen. Er nennt mir eine Quelle, wo ich dieses Buch noch bekommen könne. Ich bitte darum, wiederkommen zu dürfen, um es signieren zu lassen. Er lacht und sagt: „Beeilen Sie sich, junger Mann. Man weiß ja nie!“

Ich kenne etliche Schachspieler. Und nicht jeder Großmeister ist ein großer Meister. Herbert Ahues erscheint mir warmherzig. Er trägt seinen Titel mit Würde ohne auch nur einen Hauch von Arroganz. Es war mir Vergnügen und Ehre zugleich, ihn an jenem Nachmittag kennenzulernen.

MW

 

Hier eine Partie von Carl Ahues, Herberts Vater:

04.04. Bremer Jugendeinzelmeisterschaft 2013

 

Vom 19.03. – 22.03.2013 wurde die Bremer Jugendeinzelmeisterschaft in den Räumlichkeiten der St. Joseph-Gemeinde in Oslebshausen ausgetragen. Die 96 TeilnehmerInnen wurden in fünf Altersklassen eingeteilt, wo jeweils um Punkte, Titel und die Qualifikation zur Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft (18.05. – 26.05.2013 in Oberhof) gekämpft wurde. Mit von der Partie waren auch wieder einige Jugendliche von der Bremer SG: In der U10, die mit 35 Jugendlichen quantitativ am stärksten besetzt war, vertraten Niklas Wendler, Oskar Schoppe und Theis und Erik Pahl  die Farben der BSG. Erik hat in einigen Tagen noch die Chance, sich in einem Stichkampf das Ticket für Oberhof zu sichern. Wir drücken kräftig die Daumen…

In der Altersklasse U12 spielten Aggai Saibuma und Adem Wojcienki. Sie landeten am Ende auf guten Plätzen im Tabellenmittelfeld.

Last but not least zeigte auch Damian Zilinkiewicz in der U14 eine gute Leistung, holte vier Punkte aus sieben Partien und landete in der Schlussabrechnung auf dem 7. Tabellenplatz. Alle Ergebnisse und Tabellen kann man unter hier einsehen.

Die Jugendlichen hatten Spaß und dürfen auch mit ihrem sportlichen Abschneiden zufrieden sein! Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmern!

MR

03.04. Matt in 2!

 

Die Aufgabe, ein Matt in 2 Zügen zu finden, hat Herbert Ahues inzwischen über 4000 mal gestellt. So viele Probleme hat sich der in Bremen lebende Großmeister der Schachkomposition ausgedacht. Noch heute, mit 91 Jahren komponiert er teilweise mehrfach in der Woche.

Für den kommenden Montag hatten wir Herrn Ahues zu einem Vortrag eingeladen, den er leider aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Wir bedauern das sehr und wünschen gute Besserung.

Zur Ankündigung des Vortrags hatten wir vom Schachmagazin KARL ein Interview mit Ahues zur Verfügung gestellt bekommen. Dies erschien in der Ausgabe 3/2012 auf den Seiten 54 und 55. Wir danken Harry Schaack, dem Herausgeber.

MW

Interview mit GM Ahues
ahues_karl_3_2012.pdf
PDF-Dokument [48.9 KB]

02.04. Herzschlagfinale in London!

 

Puh, war das spannend! Ausgerechnet der unberechenbare Ivantschuk sorgte für ein Finish beim Kandidatenturnier, das seinesgleichen suchte. Zwei Runden vor Schluss schlug der ehemalige Vize-Weltmeister, der ein rabenschwarzes Turnier erwischte und zahlreiche Partien auf Zeit verlor, unerwartet den bis dato Führenden, Magnus Carlsen. Zeitgleich kämpfte Kramnik in einer ungemein spannenden Partie Aronian nieder, was dem Russen die Pole Position einbrachte. Doch Carlsen steckte nicht auf, manövrierte in der nächsten Runde in seiner unnachahmlichen Weise in einem ziemlich remislich wirkenden Leichtfigurendspiel Radjabov aus, während Kramik gegen Gelfand nicht über ein Remis hinauskam. So gingen die beiden punktgleich in die alles entscheidende Runde, wobei der Weltranglistenerste einen erheblichen Vorteil auf seiner Seite hatte: er hatte eine Gewinnpartie mehr als Kramik, was ihm bei Punktgleichheit den Sieg bescheren würde. Und so entschied sich Kramnik, um auf Sieg zu spielen, gegen Ivantschuk zur zweischneidigen Pirc-Verteidigung, während Carlsen mit Weiß gegen Svidler zu spielen hatte. Doch Carlsen verliert! Jetzt reichte Kramik, dessen Partei noch lief, ein Remis zum Turniersieg! Doch hatte er inzwischen eine ziemlich verdächtige Stellung, und Ivantschuk zeigte wieder einmal, dass er an guten Tagen jeden schlagen kann. Dank also der ukrainischen Schützenhilfe gewinnt Magnus Carlsen das Kandidatenturnier 2013 und ist somit der neue Herausforderer vom aktuellen Weltmeister Anand!

AC

Tobias Jugelt, Bremer Meister

01.04. Offene Bremer Einzelmeisterschaften 2013 beendet

 

Im Bürgerhaus Bremen Mahndorf ging am 30.3. die OBEM 2013 zu Ende. Ein gut geplantes und organisiertes Turnier, da waren sich alles Teilnehmer einig. Insgesamt spielten 84 Schachfreunde seit dem 23.3.13 um Platzierungen, Qualifikationen und Preisgelder. Beendet haben das Turnier 79 Spieler und Spielerinnen.

Mit 1,5 Punkten Vorsprung verteidigte IM Tobias Jugelt seinen Titel vom Vorjahr, wurde Bremer Meister 2013 und qualifizierte sich so für die Deutschen Einzelmeisterschaften 2014.

Jugelt ging als klarer Favorit in das Turnier und ließ in den neun gespielten Runden lediglich zwei Remis zu. Platz 2 belegte David Höffer, Delmenhorster SK, vor Thorsten Meyer, Delmenhorster SK. Bremer Meisterin 2013 und somit startberechtigt für den Stichkampf 2014 um die Teilnahme der Deutschen Einzelmeisterschaften der Frauen 2015, wurde Anika Lange, Delmenhorster SK, dicht gefolgt von Anastasia Erofeev, SAbt Werder Bremen und Hannelore Hoose, SC Vahr. Best platzierter  Jugendlicher wurde Dmitrij Kollars (13 Jahre jung) vom Delmenhorster SK. Mit 6,5  Punkten erreichte er in der stark besetzten Konkurrenz einen hervorragenden 5. Platz. Punktgleich zweiter wurde Tobias Kügel vom Delmenhorster SK. Kügel belegte in der Abschlusstabelle Platz 7. Dritter bei in der Jugendwertung wurde der amtierende Deutsche Meister U10 Jan-Okke Rockmann ( 11 Jahre jung) vom SK Bremen-Nord. Für das Gewinnen des Deutschen Meisterschaft U10 im letzten Jahr wurde Jan-Okke Rockmann währende
der Siegerehrung mit der silbernen Ehrennadel des Landesschachbundes Bremen
ausgezeichnet. Bester Senior des Turniers wurde Dr. Irmin Meyer, gefolgt von
den punktgleichen Bernhard Künitz und Detlef Buse. Alle drei spielen bei der SAbt. Werder Bremen.

Dr. Oliver Höpfner, Präsident des Landesschachbundes Bremen, nahm die Siegerehrungen vor. Er übergab die Urkunden und (Rating-)Preisgelder an die
jeweiligen Gewinner. Auch er war mehr als zufrieden mit dem Turnier. „Sowohl
die Turnierleitung, die Schiedsrichter wie auch der Ausrichter, die Schachfreunde Bremer Osten, haben sehr gute Arbeit geleistet“, so Dr. Höpfner. Die
Messlatte für die nächsten OBEM wurde hoch aufgelegt! Die OBEM 2014 wird
voraussichtlich der SK Bremen-Nord ausrichten. Er möchte anlässlich seines
100jährigen Bestehens das Turnier ausrichten. 

 

Detlef Pott, Landesschachbund Bremen e.V.

 

Alle Ergebnisse und weitere Infos und Berichte finden Sie hier.